Über die Unterdrückung der Frau im Kreativbereich und der unhinterfragten Überhöhung des Mannes
Über die Unterdrückung der Frau im Kreativbereich und der unhinterfragten Überhöhung des Mannes © Sean Carpenter / freeimages.com

Hörspiel

Elfriede Jelineks "Frauenliebe - Männerleben"

Elfriede Jelinek verarbeitete Eckpunkte der Biographie der vielversprechenden Komponistin Clara Schumann zu einer Figur, die weder ihr Privileg als musisch geförderte Frau im 19. Jahrhundert noch ihre Selbstständigkeit wahrnahm. Eine Kritik an der Wahrnehmung der Geschlechter.

"Der Titel ist eine Paraphrase auf Schumanns Liedzyklus 'Frauenliebe und -leben'. Clara Schumann war die bedeutendste Pianistin des 19. Jahrhunderts. Sie wurde von ihrem Vater dazu herangezogen und auch zum Komponieren angehalten - außergewöhnlich für eine Frau ihrer Zeit. Dann traf die Liebe zu Robert Schumann auf Clara. Aus diesem Zusammenstoß gingen acht Kinder hervor sowie die fortschreitende Geisteskrankheit Roberts.

Die acht Schwangerschaften, deren Produkte fast alle in jungen Jahren schon kaputtgingen (um sonst die Mühe!) hinderten Clara am weiteren Komponieren. Clara erklärte daraufhin jedem, dass eine Frau für das Schöpfen von Musik einfach nicht geeignet sei.

'Nur mein Robert ist göttlich!' Dabei war sie als Pianistin die eigentliche Ernährerin der Familie. Zum Zeitpunkt des Hörspiels ist Robert schon tot, was ihn aber nicht hindert, sehr lebendig in den Köpfen der Lebenden herum zu spuken." (Elfriede Jelinek über ihr Hörspiel)

"Frauenliebe - Männerleben" im Überblick

Frauenliebe - Männerleben

von Elfriede Jelinek

Mit Gisela Stein, Stefan Wigger, Manuela Alphons, Werner Kreindl u. a.

Produktion: 1982

Sendezeit So, 25.11.2018 | 14:00 - 15:05 Uhr
Sendung hr2-kultur "Hörspiel"
Radiosendung