Von Berlin geht es nach Russland.
Von Berlin geht es nach Russland. © Jürgen Mala / PIXELIO

Hörspiel

Entgrenzgänger - Eine Rundfunkgroteske

In diesem Hörspiel ist der Zufall die Kraft, die die Ästhetik steuert. Meisterhaft werden Flohmarktgegenstände, Archivschnipsel und russische Balalaika-Klänge jongliert. Dabei führt uns unsere Reise von Berlin bis in die russische Stadt Woronesch.

Der Begriff ‚serendipity‘ aus dem Englischen steht für etwas, das man durch Zufall gefunden, aber gar nicht gesucht hat, erklärt uns der Autor Robert Schoen. Auf diese Weise wurde Amerika, der Sekundenkleber und Viagra entdeckt. Louis Pasteur soll gesagt haben, dass der Zufall den vorbereiteten Geist begünstigt.

Also überließ ich es dem Zufall, sodass mein Vorhaben gelingt, wie Pasteur die kosmisch asymmetrische Kraft anzuzapfen. So soll eine Rundfunkgroteske entstehen, die die Grenzen der Ästhetik des Hörspiels ausreizt.

Das Akustische dabei schreibt sich wie von selbst. Trotzdem tauchen in dem Prozess Fragen auf. Was macht ein Hörspiel aus? Wo liegt der Unterschied zwischen Inszenierung und Realität? Welches Märchen wird die kleine Nora mit verbundenen Augen aus dem Märchenbuch mit dem Wolf auf dem Cover aus Russland auswählen?

Ob Aufnahmeort, Texte, Studio, Menschen in ihrem Spiel, Musik und Musizierende, alles ist bestimmt vom Zufall und davon, wie Gottes Würfel fallen.

Auch wenn das Hörspiel noch so aus dem Rahmen fällt, gibt es trotzdem zahlreiche Geräusche, die zum Teil altkirchenslawisch anmuten. Es gibt Pausen, einen Prinzen, der ziemlich unbekümmert ist, jede Menge Wodka, riesige Fische, einen Intendanten, der vor Wut platzt und eine Reise Richtung Quelle des Heiligen Mitrofan.

"Entgrenzgänger - Eine Rundfunkgroteske" im Überblick

Entgrenzgänger - Eine Rundfunkgroteske

von Robert Schoen

Mit Tatiana Danilevskaya, Lorenz Eberle, Yana Kuzina, Yulia Strizhko, Anton Veklich u. v. a.

Produktion: 2019

Sendezeit So, 28.02.2021 | 18:30 - 20:00 Uhr
Sendung Deutschlandfunk Kultur "Hörspiel"
Radiosendung