Erkundungen unter jungen Kampftrinkern

Deutschland gehört nach den Suchtexperten zu den höchsten Konsumländern weltweit. Sowohl Erwachsene als auch Kinder und Jugendliche betrinken sich sinnlos, damit sie ihre Sorgen für einen Moment entfliehen können. Und andere wollen nur cool sein. Tom Schimmeck trifft junge Kampftrinker zum Interview

Tom Schimmeck trifft junge Trinker in Suchtkliniken, in Notfallaufnahmen und auf der Reeperbahn und erzählt im Feature ihre Geschichten. Warum betrinken sich Jugendliche besinnungslos? Was passiert mit ihnen nach dem Rausch? Diesen Fragen ist der Autor nachgegangen. Denn Jugendalkoholismus wird in keiner Statistik geführt. Dennoch existiert er.

In den letzten 20 Jahren wurden wegen Alkoholmissbrauchs doppelt so viele Kinder und Jugendliche zur stationären Behandlung ins Krankenhaus eingeliefert als zur Jahrtausendwende. Und die Zahlen waren in den letzten Jahren schon zurückgegangen. Der Höhepunkt wurde im Jahr 2012 mit 18.800 Betroffenen erreicht. Dabei wird das Alter immer jünger. 3200 Kinder und Jugendliche zwischen zehn und vierzehn kamen 2019 wegen einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus.

Dabei wollen die Kinder und Jugendlichen nur dazu gehören, cool und erwachsen sein oder für einen Moment die Alltagsprobleme entfliehen. So betrinken sie sich bis zur Besinnungslosigkeit und wissen danach nicht mehr, was passiert ist. Ihnen ist jedoch nicht bewusst, dass die Alkoholvergiftung schwerwiegende Folgen mit sich zieht als bei Erwachsene. Denn das kindliche Nervensystem reagiert empfindlicher darauf. Ein Feature über kindliches Komasaufen.