Faber macht Spaß und überrascht, wenn man es nur zulässt
Faber macht Spaß und überrascht, wenn man es nur zulässt © Schorle / Wikimedia Commons / CC BY-SA 4.0

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Faber und Band - Die punkig-poetischen Brachialsongs des Schweizer Liedermachers

Faber eroberte die deutschsprachigen Charts quasi über Nacht, er ist der Liebling der Feuilletons und schert sich nicht um Klischées und "so klingen wie". Der Punk unter den Songwritern lügt gerne quer und begeistert damit das Publikum beim Rudolstadt-Festival.

Faber sollte mittlerweile jedem ein Begriff sein, auch wenn derjenige den querdenkenden Wuschelkopf nicht ausstehen kann. Weil vielleicht die Texte zu plakativ verstörend, zu tabubedienend provokant sind. Oder weil er nicht einzuordnen weiß, ob es sich hier um Songwriting, Pop oder doch Punk handelt, irgendwie ist ja alles davon dabei und dann lander er auch noch in den Radios und Charts.

Doch der junge Liedermacher aus Zürich schert sich da nicht drum. Ihm sind Zuschreibungen nicht wichtig, viel mehr, dass er einfach nur Musik machen kann, überraschende, eingängige und mit Wortspielen überfüllte, die auch gar nicht so viel bedeuten müssen. In einem Interview mit dem Tagesanzeiger erklärt er: „Mir macht es Spaß, Sachen andersrum zu drehen. Klar, ist es schön zu sagen: 'Wenn Du gefallen bist, helfe ich dir auf die Beine.'

Aber meistens ist es doch so, dass jemand, der am Boden ist, erstmal am Boden bleibt. Und weil das so ist, muss man es eben auch aushalten, dass genau das auch gesagt wird. Allerdings mag es bei mir dann wiederum in die andere Richtung gelogen sein. Denn ganz so schlimm, wie es manchmal auf meinen Stücken klingt, ist es dann auch nicht."

Geboren wurde Faber 1983 als Julian Pollinain in Zürich, als Sohn des sizilianischen Cantatore Pippo Pollina. Nach dem Musikgymnasium wollte er unbedingt Musiker werden und sang dafür in italienischen Restaurants und trat auf Festen mit nachgesungen italienischen Evergreens und Stimmungsmusik auf. Das hat sich gelohnt, denn durch die, wenn auch kleine, Aufmerksamkeit, die er sich dadurch verschaffte, kam 2013 Sophie Hunger, auf ihn zu und fragte ihn sofort als Support an.

2017 erschienen Debütalbum "Sei ein Faber im Wind", seit welchem er sich auch erst Faber nennt. Warum genau so, das weiß er selber nicht, sagt er.

Faber und Band - Die punkig-poetischen Brachialsongs des Schweizer Liedermachers im Überblick

Faber und Band - Die punkig-poetischen Brachialsongs des Schweizer Liedermachers

Rudolstadt-Festival

08.07.18

Sendezeit Mo, 19.11.2018 | 20:03 - 21:30 Uhr
Sendung Deutschlandfunk Kultur "In Concert"
Radiosendung