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Hörspiel

Fasch es Fescht

Irgendwo im Mittelland. Kanton Bern zum Beispiel. Eine Ortschaft, nicht mehr ganz von gestern, aber wenig bereit für morgen. Ein Quartier feiert das jährliche Sommerfest.

Man freut sich aufs gemeinsame Hocken, Grillieren, Palavern. Doch nicht alle sind willkommen. Und einer hat seine Flinte geladen.

Der Luzerner Autor Peter Weingartner erzählt in seinem neuesten Hörspiel von einem landestypischen Quartier. In einer Art von Wimmelbuch-Dramaturgie mit vielen kurzen Szenen lässt er die Bewohnerinnen und Bewohner zu Wort kommen. Sie befinden sich überwiegend in der Endphase ihres Erwerbslebens.

Sie haben gemeinsam die Geburt ihrer Kinder erlebt, die unterdessen aus dem Haus sind. Im Dorf zieht unübersehbar die globalisierte Zukunft ein mit Menschen aus dem Balkan und minderjährigen Flüchtlingen. Das könnte eine Chance sein für Veränderung.

Aber man verharrt lieber in der Stagnation, verteidigt das prekäre Heute und bewirtschaftet, der Tradition der Réduit-Schweiz folgend, hartnäckig und ausdauernd die eigenen Ängste und Privilegien. Das alljährliche Quartierfest bietet für diese Mentalität die passende Bühne.

Oder wie es Gabriel Vetter neulich in einem Facebook-Post formulierte: «Schweizer schleichen irgendwie immer so rum. Wie so unsichere Iltisse in Karohemden, gut gefüttert, passiv-aggressiv rastlos; stets irgendwo zwischen Nahrungssuche und Angriffskrieg.»

"Fasch es Fescht" im Überblick

Fasch es Fescht

von Peter Weingartner

Produktion: 2017

Sendezeit Fr, 22.09.2017 | 20:00 - 21:00 Uhr
Sendung SRF 1 "SRF 1 Hörspiel"
Radiosendung