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Folterkammer Eritrea - Über die Finanzierung einer Diktatur

Sie wollen von Afrika über das Mittelmeer nach Europa, zur Not mit Fischer- oder Schlauchboot. Oft endet ihre Flucht in einer Tragödie und die meisten Opfer stammen aus Eritrea. Und Europa finanziert die Strukturen.

Fast täglich erreichen uns Meldungen über Todesopfer im Mittelmeer, die beim Versuch nach Europa zu gelangen entweder ertrinken oder durch die elenden Bedingungen an Bord der Schlepper umkommen. Besonders viele Menschen aus Eritrea versuchen nach wie vor, in die EU zu gelangen, denn nicht umsonst wird es auch als das "Nordkorea“ Aufrikas bezeichnet.

Die EU versucht das Land mit Millionenhilfen zu unterstützen, doch trotzdem machen sich jedes Jahr Zehntausende auf den riskanten und beschwerlichen Weg über das Wasser. Diese Geldhilfen allerdings bewirken nichts, denn das Regime profitiert von der Massenflucht und ist deswegen nicht an einer Besserung der Lage interessiert. Die Geflohenen liefern durch Erpressungen Devisen, korrupte Militärs betätigen sich als Schlepper.

In Deutschland gibt es inzwischen die größte eriträische Gemeinde Europas, deswegen ist es Fluchtziel Nummer Eins. Gleichzeitig finanziert die Bundesrepublik indirekt das Schicksal Tausender, die über den Sudan und die Sahara tausende von Kilometer zurücklegen, um letztendlich mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit in einem Fischerboot zu sterben.

Der Einfluss des Regimes reicht bis ins Ausland. Warum finanziert Europa eine Diktatur?

"Folterkammer Eritrea - Über die Finanzierung einer Diktatur" im Überblick

Folterkammer Eritrea - Über die Finanzierung einer Diktatur

von Bettina Rühl

Produktion: 2016

Sendezeit So, 21.10.2018 | 13:04 - 14:00 Uhr
Sendung WDR 5 "Dok 5 - Das Feature"
Radiosendung