Geleg Chodak war einer der 157 Kinder, die vor fünfzig Jahren aus Tibet in die Schweiz gebracht wurden
Geleg Chodak war einer der 157 Kinder, die vor fünfzig Jahren aus Tibet in die Schweiz gebracht wurden © freeimages.com

Feature

Gelegs Reise - Wie tibetische Flüchtlingskinder in die Schweiz kamen

Der Skandal ging um die ganze Welt: Im Zuge einer privaten Hilfsaktion in den 60er Jahren wurden 157 Waisenkinder aus Tibet in die Schweiz gebracht - doch die meisten waren gar keine Waisenkinder. Das Feature beleuchtet die Reise von Geleg Chodak, der nach fünfzig Jahren nach Tibet zurückkehrte.

Es ist eine Reise in die eigene Vergangenheit, auf die sich der Tibeter Geleg Chodak begibt: von Basel nach Dharamsala in Indien. 1964, im Alter von sieben Jahren, wurde er von dort zu Schweizer Pflegeeltern gebracht. Er verlor seine Familie und seine Muttersprache, kam später in ein Kinderheim. Der Absturz folgte: mit Drogen und Alkohol.

Mit dem Segen des Dalai Lama organisierte der Schweizer Industrielle Charles Aeschimann in den 1960er Jahren eine private Hilfsaktion für das Bergvolk vom Dach der Welt. 157 tibetische Kinder waren damals auf der Reise in ein fremdes Land, zu fremden Menschen, die glaubten, Waisenkindern aus Tibet eine neue Heimat geben zu können. Aber nur 19 von ihnen waren Waisen.

Geleg Chodak wuchs in der Schweiz bei einer Pfarrersfamilie auf. Fünfzig Jahre später reist er zum ersten Mal zurück nach Dharamsala. Spurensuche in einem zerrissenen Leben.

Zum Autor

Nathalie Nad-Abonji, geboren 1975, ist Schweizerin, lebt und arbeitet aber seit über mittlerweile zwanzig Jahren in Deutschland. Bevor sie 2009 begann, als Hörfunkautorin für die ARD und das Schweizer Radio zu arbeiten, war sie Tänzerin.

"Gelegs Reise - Wie tibetische Flüchtlingskinder in die Schweiz kamen" im Überblick

Gelegs Reise - Wie tibetische Flüchtlingskinder in die Schweiz kamen

von Nathalie Nad-Abonji

Produktion: 2015

Sendezeit So, 22.07.2018 | 14:00 - 15:00 Uhr
Sendung radio3 "Feature"
Radiosendung