Geschichten aus Deutschland 1919 | Teil 2 von 6

Teil 2/6 | Ben Hecht, geboren 1894 in New York und dort auch 1964 gestorben, reiste als junger Journalist in das Deutschland von 1918 - ein Land nach Verlieren des Kriegs, am Ende. In sechs Teilen schrieb er auf, was er sah und hörte, Deutschland als Schauplatz einer Tragikomödie.

Ben Hecht war einer der berühmtesten Drehbuchautoren in Hollywood. Er schrieb für die ganz Großen der Szene: Billy Wilder, Hitchcock, Howard Hawks und viele andere. Aber als er 1918 nach Deutschland kam, begann seine Karriere erst, und das als junger Journalist. Doch schon zu dieser Zeit zeigte sich, dass in ihm ein Vollblutjournalist steckt, der sich seinen Platz beim “Chicago Daily Journal” ehrlich verdient hat.

In Berlin logierte er im Hotel Adlon, sein erstes Mal in diesem Land. Überall herrscht Leid und die Stadt ist vom erst gerade zu Ende gegangenen Krieg gezeichnet. Und doch überholten sich die Ereignisse weiterhin gegenseitig.

Bei seiner Abreise hatte Hecht eine Revolution in Berlin und Bayern und ein ganzes Land am Rande des Nervenzusam- menbruchs erlebt, denkwürdige Interviews geführt und Freunde gewonnen. Deutschland erscheint in diesen wahren Geschichten wie der unwirkliche Schauplatz einer im Zeit- raffer gedrehten Tragikomödie.