Pärts Chorwerke sind geistlich geprägt.
Pärts Chorwerke sind geistlich geprägt. © Jens P. Raak / pixabay.com

Klassische Musik

Heimspiel – Die Deutschlandradio-Orchester und -Chöre

In den 1960er Jahren war der estnische Komponist Arvo Pärt vor allem durch seine Experimentierfreude bekannt. Happenings, Collagen oder Zwölftonmusik waren nicht selten. Doch er wandte sich immer mehr ab vom Fremdbestimmten dieser Musik und suchte nach einem Bruch mit dem individuellen Ausdruck.

Acht Jahre lang legte er eine Pause ein. In dieser Zeit beschäftigte er sich mit Musik des Mittelalters und der Polyphonie der Renaissance. Zudem trat er in die russisch-orthodoxe Kirche ein. Als er sich 1976 wieder in die Öffentlichkeit wagte, war er musikalisch ein ganz anderer Mensch. Seine Musik war nun aufs Elementare reduziert.

Der Titel seines Stückes "Tabula rasa" ist dabei Programm. In seinen Stücken finden sich Einzeltöne, Zweiklänge und Dreiklänge, die auch unabhängig von klassischen Funktionszusammenhängen zum Einsatz kommen. Ein besonderes Element bietet da sein Einsatz der Stille. Sein Werk ist überwiegend geistlich geprägt und gibt der Chormusik eine zentrale Rolle.

Pärts Material ist konsequent von jedem Individualismus gelöst. Er sagte einmal, dass er danach strebt, sein Schöpfertum komplett zu anonymisieren. Damit hat er ironischerweise einen Stil erreicht, der völlig unverwechselbar ist.

Der RIAS Kammerchor hat sich in den letzten zehn Jahren unter Leitung verschiedener Dirigenten mit den Chorwerken von Arvo Pärt beschäftigt. Nun führen sie diese auf.

"Heimspiel – Die Deutschlandradio-Orchester und -Chöre" im Überblick

Heimspiel – Die Deutschlandradio-Orchester und -Chöre

von Arvo Pärt

Mit Am Mikrofon: Ingo Dorfmüller

Sendezeit Mi, 16.09.2020 | 22:05 - 22:50 Uhr
Sendung Deutschlandfunk "Spielweisen"
Radiosendung