Jens Wawrczeck liest den Roman von Franziska zu Reventlow
Jens Wawrczeck liest den Roman von Franziska zu Reventlow © DariuszSankowski / pixabay.com

LiteraturLesung

"Herrn Dames Aufzeichnungen" von Franziska zu Reventlow | Teil 1 von 11

Teil 1/11 | Kein Ort - sondern ein Zustand: so das berühmte Urteil der Franziska zu Reventlow über das Schwabing der Jahrhundertwende. "Wahnmoching" hat sie es in ihrem Roman genannt. Jens Wawrczeck liest den Roman von Reventlow in 11 Teilen.

Der treuherzige Herr Dame erzählt in seinen Aufzeichnungen, wie er den Zustand "Wahnmoching" verfiel und ihn schließlich recht verwirrt wieder verließ.

Franziska zu Reventlow war selbst eine der Hauptfiguren der Schwabinger Boheme, lebte dionysisch, kosmisch, hetärisch oder was sonst gerade en gout war, meist von der Hand in den Mund, oft vom Schreiben, manchmal vom Theater und, selten, vom Malen.

Der Kreis der Kosmiker und der Kreis um den Dichter Stefan George, die im Roman und eine Zeitlang auch in Reventlows Leben im Mittelpunkt standen, zerstritten sich schließlich.  "Die Aufzeichnungen des Herrn Dame" ist eine Abrechnung mit krausen Ideen, die von der lebenslustigen Gräfin aber wohl nie ganz ernst genommen wurden. Mit viel Sinn für Ironie porträtiert sie merkwürdige Rituale und Protagonisten. Stefan George, Karl Wolfskehl, Ludwig Klages, Franz Hessel und viele andere durften sich - unter anderen Namen, aber doch klar erkennbar - beim Lesen wiederbegegnen.

Typisch Reventlow - die sich im Roman Susanna nennt - mit ihrer Geradlinigkeit war sie für die Herren Denker immer etwas irritierend. Im Gegensatz zu ihr blickt Herr Dame nicht durch. Dafür ist er zu nett, zu naiv und zu fatalistisch.

""Herrn Dames Aufzeichnungen" von Franziska zu Reventlow" im Überblick

"Herrn Dames Aufzeichnungen" von Franziska zu Reventlow

von Franziska zu Reventlow

Mit Jens Wawrczeck

Sendezeit Do, 16.05.2019 | 15:00 - 15:30 Uhr
Sendung MDR KULTUR "Die Klassikerlesung"
Radiosendung