Hochhaus - Leben im Nobel-Wohnprojekt wird zum Albtraum | Teil 1 von 3

Teil 1/3 | In Berlin soll Europas größtes Wohnhaus entstehen. Der Traum eines weltweit renommierten Stararchitekten. Darin will er die Neokommune K 13 errichten, um seine Vision eines neuen gesellschaftlichen Zusammenlebens zu verwirklichen.

Das Kommunenprojekt des Stararchitekten wird mit Begeisterung entgegengenommen. Ein Paar Medien-Prominente und einige Berliner Kreative aus dem Mittelstand erwerben in dem "schwellenfreien Bauwerk" eine Eigentumswohnung.

Sie richten im Atrium ihres Wohnraumes Geschäfte und Boutiquen, Sporteinrichtungen und Restaurant sowie eine Bank ein, und auf dem Dach gibt es ein Kinderspielplatz. Ihr geschlossenes Gesellschaftssystem existiert autark. Sie haben alles, was sie brauchen. Es ist ein in sich geschlossener Mikrokosmos mit guten Absichten und Vorsätzen.

Dann passiert was Schreckliches. Ein entsetzlicher Schrei hallt durch die idyllische Gated Community und der Aufprall eines Körpers wird hörbar. Seitdem hat sich einiges geändert. Die Hausbewohner verbarrikadieren sich, aus Freunden werden plötzlich Feinde und das Schichtbewusstsein nimmt ungeahnte Ausmaße an.

Die Bewohner der Neokommune entwickeln sich zur primitiven Lebensformen zurück. Keiner geht mehr aus dem Haus. Und in Windeseile entsteht eine daseinsbedingende Hierarchie zwischen den Payments und den Penthouse Bewohnern. Sie bekämpfen sich und die gnadenlose Schlacht endet in der Eskalation von Stuhlbarrikaden. Aus den idealistischen Vorsätzen einer gemeinschaftlichen Kommune ist ein riesiger Abenteuerspielplatz für unkontrollierte Erwachsene geworden.

Ein gigantischer Abenteuerspielplatz für wild gewordene Erwachsene. Aus J. G. Ballards ScienceFiction-Roman erarbeitet Paul Plamper ein aktuell-soziologisches Horror-Hörspiel, das in jedem deutschen Hausflur stattfinden könnte. "Denn vergiss nicht: Du - bist Hochhaus!"