Manche Geschichten lässt man lieber unausgesprochen
Manche Geschichten lässt man lieber unausgesprochen © digwen / pixabay.com

Hörspiel

"Höllenkinder"

Die alte Bäuerin wird bis zu ihrem 80. Geburtstag unaufhörlich mit den stechenden Fragen ihrer Tochter konfrontiert. Wie soll sie eine Geschichte erzählen, die sie jahrzehntelang in sich verborgen hielt?

Ihr ganzes Leben lang hat sie den Fragen standgehalten, dem Kreuzverhör, das ihr ihre Tochter regelmäßig aufbürdete. Selbst an ihrem 80. Geburtstag lässt sie nicht locker, sondern bohrt unablässig weiter, und das, obwohl die Bäuerin schon längst zerbrechlich geworden ist.

"Sie will Dinge von mir wissen, die sie nichts angehen und die ihr Leben nicht einfacher machen würden. ... Sie will alte Geschichten aus mir herausholen, sie will mein Leben aufschneiden und zerlegen, wie man ein Stück Vieh schlachtet und zerlegt und abpackt und in die Gefriertruhe legt, damit man jeden Tag etwas herausholen kann, wenn man kochen geht".

Deswegen wägt sie ab. Wie soll sie eine Jahrzehnte alte Geschichte erzählen, die sie sonst keinem anvertraut hat? Können die Kinder die Wahrheit überhaupt verkraften? In rauen, ehrlichen und direkten Worten hören wir in diesem Stück den Monolog der alten Dame, mit welchem Gabriele Kögl ihr eine Stimme verlieh, die ihr sonst verwährt blieb. Die Regisseurin dieses Stückes, Elisabeth Weilenmann beschreibt ihn als "Rau, faszinierend, kathartisch! Kurz: Man kann und will sich dem Text nicht entziehen!" 

""Höllenkinder"" im Überblick

"Höllenkinder"

von Gabriele Kögl

Mit Gudrun Ritter, Musik: Fatima Dunn, Regie: Elisabeth Maria Weilenman

Produktion: 2018

Sendezeit Fr, 28.02.2020 | 19:00 - 20:00 Uhr
Sendung radio3 "Das Berlin Hörspiel"
Radiosendung