„Nie wird Frauenliebe ihm genügen, ihn zu trösten.“ erkannte schon Liszts erste Frau Marie d‘Agoult
„Nie wird Frauenliebe ihm genügen, ihn zu trösten.“ erkannte schon Liszts erste Frau Marie d‘Agoult © Franz Hanfstaengl / Wikimedia Commons / Public domain

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„Ich bin völlig erschöpft von meinem äußeren Leben ...“ - Eine Lange Nacht über Franz Liszt

Franz Liszt wollte eigentlich Geistlicher werden, doch endete als weltweit berühmter Komponist, dem die Liebe zu Frauen nie genug war, und sie deswegen in der Musik suchte.

Richard Wagner beschrieb ihn als modernes Weltkind, "Der Dämon des äußeren Erfolges verwirrt ihn immer wieder“, letztendlich heiratete eine seiner Töchter, Cosima, Wagner gegen seinen Willen. Franz Liszt, 1811 geboren im österreich-ungarischen Burgenland, weltweit gefeierter Komponist und Pianist, der eigentlich Geistlicher werden wollte.

Liszts Vater ließ ihn beim bekannten Klavierpädagogen Carl Czerny unterrichten, dessen Etüden zum Standardwerk heutiger Klavierlernbücher sind. Die Ausbildung mündete in einer Europatour, während der Liszt Geld für die Familie verdienen wollte. Auch das Privatleben war eher Rock'n'Roll: Nachdem sein Vater verstarb und er schon eine verbotene Liebe hinter sich hatte, stürzte er sich in Affären und Liebschaften, die ihn aber alle nur kurz fesseln konnten.

Unter all den exzentrischen, gebildeten und oft auch hysterischen Frauen konnte er sich nur mit zwei Partnerinnen länger binden, die erste Lebensgefährtin, Marie d‘Agoult, schenkte Liszt drei Kinder. Unter diesen die besagte Cosima. Gemeinsam mit seiner zweiten Frau, Fürstin Carolyne Sayn Wittgenstein, sorgte er für das "Silberne Zeitalter der Tonkunst" am Weimarer Hof, wo er sich auf dem Zenit seiner Karriere als Kapellmeister verpflichtete.

Ohne sich wirklich sesshaft machen zu können, reiste Liszt bis zu seinem Tode 1886 zwischen Rom, Budapest und Weimar hin und her, tröstete seine Rastlosigkeit mit dem Komponieren, seine "Ungarischen Rhapsodien" und der "Liebestraum" genießen bis heute große Popularität. Seine kunstvollen Lieder und die geistliche Musik hingegen sind nahezu unbekannt geblieben.

„Ich bin völlig erschöpft von meinem äußeren Leben ...“ - Eine Lange Nacht über Franz Liszt im Überblick

Sendezeit Sa, 01.09.2018 | 23:05 - 02:00 Uhr
Sendung Deutschlandfunk "Lange Nacht"
Radiosendung