Für seine Aktion nähte er einen Konzertflügel in Filz ein.
Für seine Aktion nähte er einen Konzertflügel in Filz ein. © Andrei Ghergar / freeimages.com

Feature

"Ich höre die Bäume" Klang und Musik bei Joseph Beuys

Am 12. Mai 2021 wäre Joseph Beuys 100 Jahre alt geworden. Er gehört zu den wichtigsten Künstlern des letzten Jahrhunderts. Es ist wenig bekannt, dass auch Klang und Musik zu seinen Werkzeugen wie Fett und Filz gehörten. Also muss gefragt werden, wie Joseph Beuys denn nun klingt.

Eine zufällig aufgeschnappte Phrase wird im 1968 entstandenen "ja ja ja ja ja – nee nee nee nee nee" zu einer einstündigen Rezitation, welche das gesprochene Wort in Musik verwandelt. Im Mittelpunkt der Aktion "Infiltration homogen für Konzertflügel" von 1966 stand ein in Filz eingenähter Konzertflügel. Beuys glaubt, auch wenn es gerade eigentlich still ist, haben Tiere und Menschen einen physikalisch nicht messbaren Innenton. Mehrfach in seinen Aktionen tauchen die Beuys typischen Klanglaute "ö ö" auf, welche er mit dem Röhren eines Hirsches vergleicht.

Mit Komponist_innen wie Henning Christiansen und Nam June Paik arbeitete er eng zusammen. Beuys war davon überzeugt, dass die Wurzeln der Musik in der Zukunft liegen sollten. Wie Musik klingen könnte, die aus der Zukunft kommt und sich den Einflüssen der Gegenwart entzieht, zeigen diese bisher kaum zugänglichen Aufnahmen seiner Aktionen.

""Ich höre die Bäume" Klang und Musik bei Joseph Beuys" im Überblick

"Ich höre die Bäume" Klang und Musik bei Joseph Beuys

von Michael Arntz

Produktion: 2019

Sendezeit So, 09.05.2021 | 20:05 - 21:00 Uhr
Sendung Deutschlandfunk "Freistil"
Radiosendung