Ich werde nicht hassen - Ein Leben im Kampf für Versöhnung | Teil 1 von 2

Teil 1/2 | Durch sein Leben widerspricht Izzeldin Abuelaish der Logik von Hass und Gewalt. Er setzt sich intensiv für die Verständigung zwischen Israelis und Palästinensern ein. 

Am 16. Januar 2009 spricht ein emotional aufgewühlter Vater live im israelischen Fernsehen: "Unser Zuhause wurde beschossen, meine Töchter sind tot. Oh Gott, was haben wir getan?" 

Der Arzt aus Gaza, Izzeldin Abuelaish, erzählt von einem Raketenangriff, bei dem drei seiner Töchter starben. Sein tragisches Schicksal erregt weltweit Aufsehen. Dies ist die Geschichte eines Mannes, der als erster palästinensischer Mediziner in einem israelischen Krankenhaus arbeitete. Er schildert den Alltag in Gaza, das Warten an israelischen Kontrollpunkten und das Familienleben zwischen Hoffnung und Hoffnungslosigkeit. Trotz zahlreicher Rückschläge bemüht er sich unermüdlich um Versöhnung zwischen Israelis und Palästinensern. Auch der 16. Januar 2009 konnte Abuelaish nicht von seiner Überzeugung abbringen.  "Wenn meine Töchter die letzten Opfer wären, könnte ich ihren Tod akzeptieren." Deshalb kämpft er weiter für Frieden und Verständigung gegen jeglichen Hass. 

Nach dem Verlust seiner drei Töchter wanderte Abuelaish nach Kanada aus. Dort lehrt er an der Universität Toronto. Er verfasste seine Autobiografie "I shall not hate" undrief die Stiftung "Daughters for Life" ins Leben, die Stipendien an Frauen und Mädchen aus dem Nahen Osten vergibt. 

In einem Flüchtlingslager im Gaza-Streifen geboren und aufgewachsen, erhielt er ein Stipendium, das ihm ein Medizinstudium in Ägypten ermöglichte. Er spezialisierte sich auf Gynäkologie und Geburtshilfe in England und Israel sowie auf Fetalmedizin in Italien und Belgien. Als erster palästinensischer Arzt in einem israelischen Krankenhaus engagierte er sich für den Frieden und schickte seine Töchter in ein "Peace-Camp" in den USA, wo sie mit israelischen Kindern zusammentrafen.