Jörns Vergangenheit lebt in der Gegenwart weiter
Jörns Vergangenheit lebt in der Gegenwart weiter © SSPIVAK / freeimages.com

Hörspiel

Im August ein See - Gefangen in den eigenen Kindheitserfahrungen

Obwohl Jörn mit Ellen und Grit liiert war und Thessy als Freundin hatte, kann er keine Langzeitbeziehung zu Frauen aufbauen. Es fällt ihm schwer, er kommt und verschwindet nach belieben. Letztendlich landet er immer bei seinem Vater, dessen Frau Laura ihn längst verlassen hat.

Laura und Rob waren 13 Jahre liiert. Dann verließ sie ihn vor Kriegsende für einen blonden Mann, der groß war und Ziehharmonika spielen konnte. Auch bei ihm fand sie nicht ihr Glück. Danach kehrte sie zu Mann und Kind zurück. Aber Rob wollte nicht. Denn er hat inzwischen eine neue Familie.

Laura kam dann bei den befreundeten Gerstenbergers unter. Dort gab es ein See. Obwohl sie nicht schwimmen konnte, stieg sie in den See und kam nicht wieder. Der elfjährige Jörn bekam die Ereignisse mit, die ihn noch in seinem gegenwärtigen Leben belasten.

Jürgen Becker wollte in seinem Hörspiel eine gewisse Stimmung mithilfe von Detailgenauigkeit erzeugen. Dabei gibt es keine szenische Präsenz und die Texte sind verhalten. Er blickt auf das Vergangene zurück, bringt Gesprächsverläufe über eine dritte Person hinzu, lässt die Figuren einander nicht verstehen, ermöglicht durch flüchtige Telefonate die Entstehung von Gefühlen, die ein menschliches Beziehungsgeflecht zeigt oder nicht zeigt, auf der Basis kindlicher Erfahrungen.

"Im August ein See - Gefangen in den eigenen Kindheitserfahrungen" im Überblick

Im August ein See - Gefangen in den eigenen Kindheitserfahrungen

von Jürgen Becker

Mit Hans Christian Rudolph, Jan Mehrländer, Ingrid Andree

Produktion: 1985

Sendezeit So, 28.08.2022 | 19:04 - 20:00 Uhr
Sendung WDR 3 "Hörspiel"
Radiosendung