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Jedes Wort zählt - Eine Lange Nacht über Telegramme

‚Ankomme Freitag stopp. 15 Uhr stopp Helmut.‘ Im Telegramm wurde so gut wie alles angezeigt - die Ankunft, der Krieg, die Liebe.

Teuer waren Telegramme in jedem Fall: 1866 kosteten 20 Wörter, die zwischen Europa und Amerika hin- und hergeschickt wurden, 400 Mark - ein kleines Vermögen.

Acht Jahre zuvor war das erste Transatlantikkabel auf dem Meeresboden verlegt worden. Stefan Zweig erhob den Moment zur Sternstunde der Menschheit. Telegramme schrieben in der Folgezeit Geschichte - nicht nur Weltgeschichte. Die Nachricht eilte der Ware voraus - das machten Börsen- und Warenterminspekulationen möglich.

Kein Fortschritt ohne Temposteigerung. Stillstand heißt Rückschritt. Was zählt, sind Rekorde. Immer höher, immer weiter, immer schneller. Depeschen und Funksprüche markierten da einen Meilenstein in der Beschleunigungsgeschichte der menschlichen Zivilisation.

Mittlerweile haben andere, schnellere und billigere Kommunikationswege der drahtgebundenen Übertragung den Rang abgelaufen. Bleibt die Frage, was in Zeiten von E-Mail, WhatsApp und Twitter aus dem guten, alten Telegramm geworden ist.

Jedes Wort zählt - Eine Lange Nacht über Telegramme im Überblick

Sendezeit Sa, 29.07.2017 | 23:05 - 02:00 Uhr
Sendung Deutschlandfunk "Lange Nacht"
Radiosendung