In seinen Geschichten verarbeitete er seine Erfahrungen an der Front.
In seinen Geschichten verarbeitete er seine Erfahrungen an der Front. © Bundesarchiv, Bild 183-P0613-308 / CC-BY-SA 3.0 / Wikimedia Commons / CC-BY-SA 3.0

LiteraturLesung

Jesus macht nicht mehr mit | Teil 1 von 3

Teil 1/3 | Die deutsche Wehrmacht überfiel am 22. Juni 1941 die Sowjetunion. Die Kurzgeschichten von Wolfgang Borcherts behandeln seine Fronterfahrungen. In "Jesus macht nicht mehr mit" greift er auf, wie er zum Ausmessen von Gräbern für die Gefallenen abkommandiert worden war.

Er beschreibt seinen einsamen Postengang im russischen Winter. Borchert kehrte am 23. Februar 1942 von einem solchen Postengang mit einer Schussverletzung an seiner linken Hand zurück, wodurch der linke Mittelfinger amputiert werden musste. In einem Vermerk verdächtigt ihn ein Vorgesetzter der Selbstverstümmelung. Auch nach dem Krieg wurde dieser Fall nie geklärt.

Am 3. März 1942 traf Borchert mit Diphtherie im Heimatlazarett in Schwabach ein. Als er kaum erst genesen war und noch im städtischen Krankenhaus lag, wurde er im Juni verhaftet, weil ihm Selbstverstümmelung vorgeworfen wurde.

Auch wenn er freigesprochen wurde, musste er in Untersuchungshaft bleiben, weil er wegen der unverhohlenen Kritik in seinen Briefen erneut angeklagt wurde, diesmal, weil er gegen das Heimtückegesetz verstoßen hatte. Als Basis für seine Erzählung "Die Hundeblume" nutzt er seine Erfahrungen aus dem Militärgefängnis in Nürnberg.

Kurz vor seinem Tod schrieb er in einem Brief, "dass es diesen Hundeblumen-Mann gibt, daß er 21 Jahre alt war und 100 Tage in einer Einzelzelle saß mit dem Antrag des Anklagevertreters auf Tod durch Erschießen!"

Folgen von "Jesus macht nicht mehr mit "

phonostar hat keine Informationen zu diesem Inhalt.
Gehe auf die Website des Senders, um weitere Informationen zu erhalten.