Das Leben in Hoyerswerder
Das Leben in Hoyerswerder © Swen Grundmann / PIXELIO

LiteraturLesung

Kinder von Hoy - Freiheit, Glück und Terror | Teil 4 von 10

Teil 4/10 | Hoyerswerda entsprach einer Musterstadt kommunistischer Ideologie, als zahlreiche Familien währen der 1960er und 1970er Jahre in das Städtchen zogen. Der kruden Planwirtschaft der damaligen DDR entsprang allen Repressionen zum Trotz allerlei Aufregendes. Grit Lemke erzählt.

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Das Regime der DDR hätte das Leben in Hoyerswerda ihrer Ideologie nach nicht rosiger inszenieren können:

Die Eltern fahren am frühen Morgen mit Schichtbussen zur Arbeit, die Kinder sind in einer eingeschworenen Gemeinschaft verstrickt und wachsen homogen auf. Inmitten dieses Lebens gerät Grit Lemke in die Kunst- und Kulturszene, dessen Initiator Gerhard Gundermann war. Sein Spitzname: "Springsteen des Ostens".

Es erhebt sich eine Bohème mitten aus dem Proletariat: Morgens sitzt man im Schichtbus, nachts im verruchten Kellerclub. Doch der Mauerfall bringt ungeahnte Probleme mit sich. Die Menschen verlieren massenweise ihre Arbeit, eine neue Rechte erhebt sich aus der Misere, und auch die Vertragsarbeiter, die in die Stadt kamen, sind vor deren unterschwelligem Rassismus nicht sicher. Was tat die Kulturszene dagegen? Rein gar nichts. Doch auch sie kann sich dem Umsturz nicht entziehen.

Grit Lemke ist eine für den Grimme-Preis nominierte Autorin, deren Film "Gundermann Revier" für Aufsehen sorgte. In ihm öffnete sie die Tür in ihren Heimatort Hoyerswerda und arbeitet die komplexen Verstrickungen im Leben ihrer Generation auf. Mit dem nun erschienenen Dokumentationsroman gibt sie den Kindern von Hoy eine Stimme und verwebt sie zu einer "Oral History".

"Kinder von Hoy - Freiheit, Glück und Terror" im Überblick

Kinder von Hoy - Freiheit, Glück und Terror

von Grit Lemke

Mit Gabriela Maria Schmeide, Götz Schulte, Sigrun Fischer

Produktion: 2022

Sendezeit Mi, 25.05.2022 | 09:00 - 09:40 Uhr
Sendung MDR KULTUR "Lesezeit"
Radiosendung