Konzert des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks

Der Star-Dirigent Michael Tilson Thomas ist zurück beim Symphonieorchester des Bayrischen Rundfunks. Der 77-Jährige war vor 30 Jahren zu Gast in München.

30 Jahre ist es nun her, dass Michael Tilson Thomas das Dirigat des Symphonieorchesters des Bayrischen Rundfunks übernahm. "MTT", wie Tilson oft genannt wird, war über ein viertel Jahrhundert für die Leitung des San Francisco Symphony Orchestras zuständig. Der neugierige und zukunftsgewandte Maestro konnte in dieser Zeit viel Neues in den Bereichen Lehre und neue Technologien bewegen: Unter anderem gründete er das YouTube Symphony Orchestra und die New World Symphony Orchesterakademie in Miami.

Im Gepäck hat der 77-Jährige dieses Mal die Dritte Symphonie seines Landsmannes Aaron Copland, dem prägendsten Vertreter der USA im Bereich der Neuen Musik, der sich irgendwo zwischen Leonard Bernstein und Charles Ives bewegt. Dessen Epos aus dem Jahre 1946 verspricht lyrischen Facettenreichtum, packende rhythmische Passagen und eine Brillanz, mit der sich Musik aus den USA oftmals auszeichnet.

Besonders die Blechbläser des BRSO dürfen an diesem Abend glänzen, schließlich verarbeitete Copland im Finale der Symphonie seine berühmte "Fanfare fort the Common Man", ein Werk, das es bis in Olympiastadien schaffte. Auch Beethovens Violinkonzert erinnert an eine Symphonie, schließlich ist für die Umsetzung der großen Melodiebögen äußerstes Durchhaltevermögen von Nöten.

Julia Fischer ist in diesem Kontext einmal mehr dafür verantwortlich, das Publikum in München durch besonderen Ausdruck und kreative Interpretationen am Ende des Abends beseelt zu entlassen. Sie war gerade dreizehn Jahre alt, als sie ihr Solo-Debüt unter Lorin Maazel beim BRSO gab. Ihr außergewöhnliches Talent trug sie seither in utopische Sphären.