Feature
Kopftuchlos in Teheran
Viele junge Iranerinnen wollen endlich Veränderung in Politik und Gesellschaft. Die Kopftuchpflicht ist ein Punkt auf der langen Liste, die Dena angehen will.
Im Iran herrscht Kopftuchpflicht. Und wer sich wehrt, muss mit direkten Konsequenzen wie Beschimpfungen, Gewalt und Haft rechnen. Und doch erheben sich eine ganze Reihe junger Iranerinnen, die das Regime endlich ändern wollen und sich trotz Angst nicht unterkriegen lassen.
Eine von ihnen ist die 38-jährige Dena, die täglich ohne Kopftuch an die Schule geht, in der sie unterrichtet. Jeden Tag begibt sie sich damit in große Gefahr, denn sie lebt im Land der Scharia. Der Kopftuchzwang herrscht hier bereits seit fast 40 Jahren, ohne dass er je gelockert wurde.
Ihren Mut zieht sie aus den Bildern, die sich im Dezember 2017 über die sozialen Medien verbreitet haben. Dort ist zu sehen, wie eine junge Frau ihr Kopftuch wie eine Fahne schwenkt, während sie auf einen Stromkasten steigt. Sofort drängt die Sittenpolizei auf sie zu und nimmt sie in Gewahrsam. Zwei Jahre Haft.
Mit ihren Bemühungen gegen solche Szenen ist Dena nicht allein. Ihr Mann unterstützt sie auch bei den Protesten, schimpft auf die Respektlosigkeit der Politiker. Die Diktatur des Mullahs scheint unbezwingbar, und doch geben sie nicht auf, einen ersten Fuß in die Tür und das Kopftuch vom Haar zu kriegen.
"Kopftuchlos in Teheranoder wie Dena auf dem Weg zur Arbeit gegen die textile Diktatur der Mullahs protestiert" im Überblick
Kopftuchlos in Teheranoder wie Dena auf dem Weg zur Arbeit gegen die textile Diktatur der Mullahs protestiert
von Weronika Bohusz
Produktion: 2018
Sendezeit | Sa, 08.12.2018 | 09:00 - 09:35 Uhr |
Sendung | MDR KULTUR "Feature" |