Kreatives Wunderwerk aus dem Hohen Norden - Zu Besuch bei Motorpsycho

Jazz und Psychedelic Rock - dass das funktioniert, beweisen die norwegischen Musiker von "Motorpsycho" bereits seit 1989.

So ganz genau weiß nicht einmal Bent Sæther, einer der beiden letzten verbleibenden Gründungsmitglieder, wie viele Alben sie mit der Band "Motorpsycho" bereits veröffentlich haben, irgendwas über zwanzig. Vielleicht sollte man das eigens für sie gegründete Label mit Sitz in Nürnberg fragen. Oder man fliegt nach Trondheim und besucht die drei Norweger der aktuellen Besetzung persönlich.

1989 gründeten nämlich vier die Psychedelic Rockband Motorpsycho. Ihre Musik zu beschreiben, abseits dieser groben Kategorisierung, ist gar nicht so einfach, denn zwischen epischen Progrock-Stücken, die in Klangteppichen verwischen und vier-minütigen Akustiksongs ist alles dabei, wie man auch auf dem aktuellen Album "The Tower" zusammengefasst nachhören kann. Zumindest der warm-fuzzige Bass von Bent Sæther ist eines der wiedererkennbaren Markenzeichen.

Fragt man den Leader nach dem Quell seiner Inspiration, so nennt er die Langeweile, denn aus ihr ziehe der 49-Jährige die Muse für die extra-langen Stücke, die der Band gar eine eigene Klangwelt zuschreibbar machen. Wie lebt und arbeitet diese ungewöhnliche Band, die keine kommerziellen Ziele verfolgen muss und was hat sie zu dem gemacht, was sie heute, nach knapp 30 Jahren Bestehen, ist? Manuel Unger berichtet aus dem hohen Norden.