Krebsheiler - Das Geschäft mit der Hoffnung

Wer verzweifelt ist, greift auch eher zu verzweifelten Mitteln. Davon leben unlautere Heilpraktiker und alternative Heiler, die ohne Zulassung Schwerkranken dubiose Medikamte und Praktiken verschreiben.

Kein Einzelfall: Ein Heilpraktiker aus Brüggen Bracht setzte nicht zugelassene Arzneimittel ein, um schwerkranke Krebspatienten zu behandeln. Drei Patienten starben, ob Anklage erhoben werden kann ist derzeit noch unklar, die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Nach einer Schätzung erkundet sich die Hälfte aller Krebspatienten nach alternativen Heilungsverfahren und greift auf die Angebote abseits der Schulmedizin zurück. Deren Ausbildungen sind, anders als bei Schulmedizinern, nicht geregelt, sodass praktische Fähigkeiten überhaupt nicht überprüft werden. Trotzdem dürfen sie Patienten diagnostizieren und ihnen bei Bedarf Spritzen und Tinkturen mit selbsterfundenen Inhaltsstoffen verabreichen.

Alternative Krebstherapien sind in ihren Wirkungsweisen nicht belegt, manche schaden den Patienten sogar. Wieso schenken Erkrankte und deren Angehörige diesen Glaube? Wieso schützt die Politik den Verbraucher nicht ausreichend vor lebensgefährlichen Quacksalbern?