Kriegslicht | Teil 1 von 15

Teil 1/15 | Das neue Meisterwerk des Autoren von "Der Englische Patient" schickt uns an die Seite eines Geschwisterpärchens, das von ihren Eltern nach dem Krieg wortlos in London zurückgelassen wird. Erst als sie erwachsen sind, kommen sie langsam hinter das Doppelleben ihrer Mutter.

Michael Ondaatje ist 25 Jahre nach "Der Englische Patient" wieder mit einem Meisterwerk auf den Literaturmarkt zurückgekehrt. In "Kriegslicht" geht es dieses Mal weniger autobiographisch zu, wenngleich Ondaatje als Teenager, nach seiner Ausreise aus Sri Lanka, zunächst in London lebte, bevor er 1962 kanadischer Staatsbürger wurde. 

Der neue Roman spielt im London der Nachkriegszeit. Gemeinsam mit seiner Schwester Rachel wird der junge Nathaniel von seinen Eltern in der Großstadt zurückgelassen, in die Obhut von "Falter" und dessen exzentrischer Freunde. Diese kümmern sich gut um die beiden, doch trotzdem verstehen sie nicht, was um sie herum geschieht.

Die Rückkehr der Mutter nach einiger Zeit erleichtert das Verstehen ebenfalls nicht, vor allem, da ihre Mutter auf alle Fragen nur mit dem Satz „Meine Sünden sind vielfältig" antwortet. Erst im Erwachsenenalter kommt Nathaniel Stück für Stück ihrer Rolle als Spionin im Kalten Krieg hinters Licht.