Kulturhauptstadt 2022: Novi Sad - literarisch

"Kulturhauptstadt 2022: Novi Sad – literarisch" erzählt von dem Vielvölkergeist der ehemaligen Monarchie. Noch heute finden sich in der Vojvodina außerhalb von Novi Sad neun Nationalitäten, die zusammenleben.

Die Bewohner von Novi Sad ließen sich nicht von der nationalistischen Einstellung Milosevics einlullen und waren trotzdem die Ersten, die während des Kosovokonflikts im Jahr 1999 von NATO-Fliegern beschossen wurden.

Jetzt trägt die Stadt, die außerhalb der EU liegt, den Titel der Europäischen Kulturhauptstadt. Viele Menschen freuen sich darüber, vor allem, weil dort noch immer viele unterschiedliche Menschen zusammenleben. Initiatoren wollen sich die Stadt deshalb zum Vorbild nehmen und eine neue Identität für Serbien entwickeln. Fraglich bleibt die Funktionalität des Vorhabens, da die einzelnen Nationalitäten der dort lebenden Menschen immer unsichtbarer werden.

Vor langer Zeit wurden die Deutschen aus diesem Gebiet vertrieben und die ungarische Sprache, die sonst im Alltag ständig zu hören war, zeigt sich immer weniger in den Gesprächen. Aus der Kultur der Juden bliebt nur eine Synagoge übrig.