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Lage, Lage, Lage - Die Neuvermessung des Bodenwerts
Immobilienpreise sind in vielen deutschen Städten durch die Decke gegangen, es gibt kaum noch Wohnraum in den besten Lagen. Dies erinnert an die Situation in den USA - droht auch hier das Platzen der Immobilienblase?
Boden, Wohnraum, das ist ein rares und dementsprechend wertvolles Gut. Um den Sinn dafür zu schärfen, soll eine Reform der Grund- und Bodenbesteuerung Spekulationen im Zaum halten. Denn das wohnen in Berlin, München, Stuttgart ist in den vergangenen Jahren zunehmend schwerer geworden.
Dies erinnert an den Lauf der Dinge in den USA von 2008, als die Immobilienblase platzte. Ist in Deutschland eine solche Spekulationsblase ebenso möglich? Gibt es faule Kredite, die aufgedeckt werden könnten? Drohende Zwangsräumungen?
Ökonomen, die eine Reform der Besteuerung von Grund und Boden als zentralen Hebel ansehen, entwarnen vor diesen Worst-Case-Szenarien. Die Besteuerung müsse sich dafür an den realen Bodenwert messen, nicht wie bisher an längst überholte Standartwerte, die im Westen auf Berechnungen von 1964, im Osten auf Berechnungen von 1935 zurückgehen.
Diese Wertigkeiten entsprechen schon lange nicht mehr den real existierenden Rahmenbedingungen wie der Infrastruktur. Dies führt zur Bildung einer Gerechtigkeitslücke, die Immobilienexzesse ankurbelt, prognostizieren die Reformökonomen.
Die Grundsteuer für Boden und Baugrund wird heute auch vom Bundesverfassungsgericht auf ihre Rechtmäßigkeit geprüft. Doch hat eine Reform der Grundsteuern wirklich das Zeug dazu, den überhitzten Immobilienmarkt stabiler, gerechter und moderner zu machen? Oder braucht es noch radikalere Ansätze?
"Lage, Lage, Lage - Die Neuvermessung des Bodenwerts" im Überblick
Lage, Lage, Lage - Die Neuvermessung des Bodenwerts
von Richard A. Fuchs
Sendezeit | Di, 27.03.2018 | 19:30 - 20:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk Kultur "Zeitfragen Feature - Wirtschaft und Umwelt" |