Ein Leben aus und mit Müll
Ein Leben aus und mit Müll © sven@e7o.de / PIXELIO

Lesung

Lesung: Arno Geiger

Verena Auffermann und Nico Bleutge sprechen in der Sendung "Lesung: Arno Geiger" mit dem Schriftsteller Arno Geiger. Es geht in dem Gespräch um das neue Buch des Autors und was es über den Schriftsteller selbst, die Gesellschaft und die Welt erzählt.

Containern oder dumpstern wird es genannt, wenn Menschen in Mülleimern nach verwertbaren Dingen suchen. Arno Geiger hat das schon vor dreißig Jahren gemacht, als es noch keine eigenen Begriffe dafür gab. Deshalb bezeichnet sich Geiger selbst auch als Lumpensammler. Lumpen waren es außerdem, aus denen früher einmal Papier gemacht wurde. Und bei seinen Container-Aktionen interessiert sich Geiger nur für die Papiere, – egal ob Briefbögen, Zettel oder Bücher.

Diese Papiere begleiten Arno Geiger sein gesamtes Leben. Sie sind bei ihm als er "Alles über Sally" schreibt, seinen erfolgreichen Roman, als er versucht, sein Leben mit seinem Erfolg zu vereinen. Auch in seinen Beziehungen sind die Papiere präsent und begleiten ihn, als seine Eltern alt werden. Doch es handelt sich nicht um eine Autobiografie, die aus Müll besteht, sondern um den Einblick in ein Leben, in dem Botschaften, die beinahe vergessen wurden, wieder hervorkommen.

Selbstironisch und lustig teilt Arno Geiger sein "Glückliche[s] Geheimnis". Er sagt, dass Einigkeit in der Kulturwissenschaft darüber herrscht, dass man ausgehend von Müll zu einer angebrachten Deutung der Welt kommen kann. Denn man lernt die Gesellschaft kennen, die jenen Müll erschaffen hat. Zudem sei er jederzeit dazu bereit gewesen, diese Aussage der Kulturwissenschaft wörtlich zu nehmen.

"Lesung: Arno Geiger" im Überblick

Lesung: Arno Geiger

von Arno Geiger

Sendezeit Sa, 28.01.2023 | 20:05 - 22:00 Uhr
Sendung Deutschlandfunk "Studio LCB"
Radiosendung