In Deutschland wurden Linkshänder bis in die 1990er Jahre noch auf die rechte Hand umgeschult
In Deutschland wurden Linkshänder bis in die 1990er Jahre noch auf die rechte Hand umgeschult © Thommy Weiss / PIXELIO

Feature

Linkshänder sein - Vom Leben andersherum

Was haben Barack Obama, Brad Pitt, Albert Einstein und Lady Gaga gemeinsam? Sie alle sind bzw. waren Linkshänder. Obwohl etwa 15 Prozent der Menschen die meisten Tätigkeiten mit der linken Hand verrichten, sind sie in einer Rechtshändergesellschaft oft Nachteilen und Missverständnissen ausgesetzt.

Der Autor Jan Decker ist Linkshänder - genauso wie zehn bis fünfzehn Prozent der deutschen Bevölkerung.

Linkshänder sein heißt in der Minderheit sein, denn wir leben in einer Rechtshändergesellschaft. In Deutschland wurden Kinder noch bis in die 1990er Jahre auf die rechte Hand umgeschult. Und auch heutzutage sind spezielle Linkshänderprodukte noch sehr teuer, denn sie werden nur in geringer Stückzahl hergestellt.

Die Zahl der Missverständnisse zwischen Rechts- und Linkshändern ist dagegen sehr groß. Etwa beim Restaurantbesuch, wenn der Kellner das Glas zielsicher auf der rechten Seite des Tellers platziert. Ebenso zahlreich sind die Irrtümer über Linkshänder. Denn hinsichtlich Krankheiten oder Kriminalität sind sie keineswegs gefährdeter und eine besondere Begabung lassen sie - im Vergleich zu Rechtshändern - lediglich bei der Raumorientierung erkennen.

Um diesen Irrtümern entgegenzutreten, gründete der Amerikaner Dean R. Campbell 1975 den "Left Handers Club", der sich aktuell hochrangiger Politiker wie Barack Obama und David Cameron in seinen Reihen rühmt.

"Linkshänder sein" im Überblick

Linkshänder sein

von Jan Decker

Produktion: 2015

Sendezeit So, 19.08.2018 | 20:05 - 21:00 Uhr
Sendung Deutschlandfunk "Freistil"
Radiosendung