Male meki

Auf einer winzigen Insel im Dadajsee treffen Gerald Zschorsch und Artur Becker ein paar wenige Polen, die sich ein unabhängiges Leben bewahrt haben. Zuhören und nicht verstehen vor einer verwunschenen Kulisse.

Gerald Zschorsch und Artur Becker erkundeten für den hr bereits 2000 eine kleine deutsch-polnische Gemeinschaft aus Einsiedlern in Krakau, woraus "Schuri Buri" entstand. Dementsprechend gewappnet gingen sie sieben Jahre später auf eine weitere Reise in die deutsch-polnischen Grenzgänger-Gebiete, dieses Mal in Richtung Mansuren.

Im Dadajsee, an der Grenze zum Ermland, finden sie eine kleine Insel, auf der ein paar wenige Polen leben, abgeschieden und für sich, um ihre Unabhängigkeit zu wahren. Mit diesen Sonderlingen verbringen die beiden Autoren einige Zeit, versuchen zuzuhören und selbst zu erzählen, doch Verstehen scheint in dieser traumartigen Landschaft nicht möglich. Beobachten aber führt zu Verständnis. Ein Stück weit.

Die FAZ veröffentlichte eine Review zur Ursendung, in der es heißt:
"Vordergründig dreht sich alles um einen Fisch […]. Und der Fisch – ein Barsch – muss schwimmen, im lokalen Zaubertee, in Bier und Limonade und vor allem im Wodka; er wird dann auch gefangen und am Ende in bester Stimmung beider Völker verspeist. Dazwischen aber hören wir etwas Seltenes: wirkliche deutsch-polnische Gespräche oder eher ineinandergeschobene Stimmen und damit die Ortsgeschichte einer Insel, die zum Gleichnis der großen Welt wird." (Lorenz Jäger)

Zum Autor

Gerald Zschorsch, 1951 in Elsterberg/Vogtland geboren, lebt in Frankfurt am Main; zahlreiche Lyrikveröffentlichungen. Zuletzt erschien "Es war einmal eine Frau". Artur Becker, 1968 geboren als Sohn polnisch-deutscher Eltern in Bartoszyce, lebt seit 1985 in Deutschland; zuletzt erschien "Kosmopolen. Auf der Suche nach einem europäischen Zuhause".