Hörspiel
"Mein Herz" - Ein Liebesroman mit wirklich lebenden Menschen
Mehr als hundert Briefe schrieb die Autorin Else Lasker-Schüler ihrem zweiten Mann Herwarth Walden am Ende ihrer Ehe zwischen September 1911 und Februar 1912. Darin enthalten: pikante Details über ihre Liebschaften. Die Botschaft: Ich lasse mich nicht von der Berliner Männerwelt unterkriegen.
Gottfried Benn nannte Else Lasker-Schüler "die größte Lyrikerin, die Deutschland je hatte". Aber als ihr Mann Herwarth Walden und Herausgeber der Wochenzeitschrift "Der Sturm" im Herbst 1911 nach Norwegen reist, schickt ihm Else Lasker-Schüler Briefe hinterher.
Darin lässt sie sich ausführlich über ihre Liebschaften zu drei anderen Männern aus. Das Pikante: Sie lässt die Briefe gleichzeitig im "Sturm" abdrucken. Die Briefe machen so eine Furore, dass Else Lasker-Schüler auch noch weiterschreibt, als ihr Ehemann längst zu Hause ist - und die Ehe allmählich zerbricht.
Der Briefroman "Mein Herz" gilt als Schlüsselroman der Berliner Moderne und ist ein virtuoses Vexierspiel zwischen Realität und Phantasie, das - am Vorabend des Ersten Weltkrieges geschrieben - ein atemberaubendes Bild der "kreisenden Weltfabrik" Berlin entwirft.
"Mein Herz" im Überblick
Mein Herz
von Else Lasker-Schüler/ Regine Ahrem
Mit Cathrin Gawlich, Peter Matic, Adam Nümm und Britta Steffenhagen
Produktion: 2015
Sendezeit | Do, 16.01.2020 | 19:45 - 20:00 Uhr |
Sendung | SWR Kultur "Hörspiel" |