Helmut Oehrings Geschichte umkreist Gehörlose und Hörende in der ehemaligen DDR
Helmut Oehrings Geschichte umkreist Gehörlose und Hörende in der ehemaligen DDR © A. R. / PIXELIO

Hörspiel

"Mit anderen Augen" - Wie Helmut Oehring als Kind gehörloser Eltern Komponist wurde

Helmut Oehring hat einen ungewöhnlichen Berufsweg eingeschlagen. Ungewöhnlich in dem Sinne, dass man als Kind gehörloser Eltern nicht unbedingt eine Komponisten-Laufbahn wählt. Seine Autobiografie "Mit anderen Augen" hat der Autodidakt als Hörstück zwischen Improvisation und Komposition umgesetzt.

2011 erschien die Autobiografie "Mit anderen Augen" des Komponisten Helmut Oehring.

Als Kind gehörloser Eltern aufgewachsen, absolvierte er nach zehn Schulklassen eine Ausbildung zum Baufacharbeiter und arbeitete als Friedhofsgärtner, Forstarbeiter, Altenpfleger und Heizer, bevor er Profimusiker und Komponist wurde.

Seine Geschichte und seine Geschichten umkreisen Gehörlose und Hörende in der ehemaligen DDR sowie seine eigene Person: als Gitarrist und Autodidakt, der nie eine Uni von innen gesehen hat, als Meisterschüler und Akademie-Mitglied, als DDR-Wehrdienstverweigerer und dann politischer Künstler und einer der interessantesten Komponisten heutiger Musik.

Das Hörstück rekonstruiert diese Bildungsgeschichte nicht als 'Bio-Pic'. Vielmehr nutzt es ausgewählte Texte der Autobiografie, die assoziativ Stationen seines Lebens und Schaffens sowie soziale, kulturelle und politische Prozesse anspielen.

Oehrings Radioarbeit bewegt sich entlang der Bruchstellen zwischen Jam-Session, Konzeption/Improvisation, Trash, ausgefeilter Collage und Komposition.

"Mit anderen Augen" im Überblick

Mit anderen Augen

von Helmut Oehring

Mit Hagen Kleinert, Christina und Uwe Schönfeld, Daniel Göritz

Produktion: 2015

Sendezeit Do, 18.01.2018 | 19:45 - 20:00 Uhr
Sendung SWR Kultur "Hörspiel"
Radiosendung