Eine Interpretation von Schütz "Dafne" vom Originalklang-Ensembles "La Capella Ducale" und "Musica Fiata"
Eine Interpretation von Schütz "Dafne" vom Originalklang-Ensembles "La Capella Ducale" und "Musica Fiata" © John Siebert / freeimages.com

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Musikfest Eichstätt - "Dafne"

Die Oper Dafne von Heinrich Schütz erklingt 395 Jahre nach ihrer allerersten öffentlichen Aufführung endlich wieder von Neuem. Das Musikfest Eichstätt ermöglicht dieses Highlight. Die Originalklang-Ensembles "La Capella Ducale" und "Musica Fiata" nehmen sich der Interpretation an.

Was die beiden Ensembles "Musica Fiata" und "La Capella Ducale" an diesem Abend aus Heinrich Schütz Oper Dafne machten, war sicher ein Stück weit entfernt von dem, was die Hochzeitsgäste des Landgrafen von Darmstadt, Georg II., und Sophie Eleonore, der erstgeborenen Tochter von Johann Georg I., dem Kurfürsten von Sachsen, zu hören bekamen. Für das Publikum in Eichstätt wurde die Oper unter der Führung Roland Wilsons komplett rekonstruiert, schließlich galt sie, wie so viele Werke Heinrich Schütz‘, lange als verschollen und war in ihrer Originalform nicht mehr aufzufinden.

Dafne gilt als die vermutlich erste Oper in deutscher Sprache. Der Schütz-Experte Roland Wilson nahm sich dem Werk des wichtigsten deutschen Frühbarock-Komponisten an und versuchte seine Schönheit so akkurat wie möglich wiederherzustellen. Diese knifflige Aufgabe verglich er hin und wieder mit Sudoku. Martin Opitz Libretto war glücklicherweise noch erhalten.

Das Wiederaufleben Dafnes ermöglicht eine neue Perspektive auf Heinrich Schütz: Während man ihn bisher mit fabelhaft komponierten geistlichen Werken in Verbindung brachte, lieferte er dem Hochzeitspublikum hier eine wahrlich vergnügliche, kurze Opernfassung.

"Musikfest Eichstätt - "Dafne"" im Überblick

Musikfest Eichstätt - "Dafne"

von Schütz

Mit Leitung: Roland Wilson / La Capella Ducale; Musica Fiata

Ventana, Köln

8. Mai 2022

Sendezeit Di, 28.06.2022 | 20:05 - 22:00 Uhr
Sendung BR-KLASSIK "Festspielzeit"
Radiosendung