Wissenschaft & Technik
Naturalismus und Gerhart Hauptmann
Die Industrialisierung brachte nicht nur den Fortschritt, sondern verursachte auch die plötzliche Expansion der Großstädte, weil viele Landbewohner in die Metropolen strömten, um ein besseres Leben für sich zu ermöglichen.
Das Leben in der Stadt hatte trotz des Komforts an vielen Geschäften ein reichhaltiges Warenangebot und Elektrizität, jedoch auch ihren Preis. Denn die Ausbeutung der Arbeiterklasse war eine gängige Methode, die übliche 7-Tagewoche und Kinderarbeit ebenso.
Für die Autoren des Naturalismus liegen in diesen Zuständen ihr Interessenbereich, um die Schattenseite der Moderne zu erklären, die Bände an Bücher füllen. Dabei entstanden dramatische Geschichten über Familientragödien an Weihnachten und Gedichte über die Berliner Nacht wie des Sozialdramatikers und Nobelpreisträgers Gerhart Hauptmann (1862-1946).
Er wurde mit seinem Drama "Die Weber" über Nacht zum berühmten Schriftsteller. Kaum zu glauben, dass ein Niederschlesier aus armen Verhältnissen schaffte, als Literat den Nobelpreis für klassische Literatur zu erhalten. Auch eine weitere bemerkenswerte Leistung war, dass er sich immer für die Außenseiter einsetzte. Aber auch jemand, der sich gern selbst in Szene setzte.
Als vielschichtiger Mensch, wie etwa des angeblichen Sozialromantiker, ließ er sich mit der Oberschicht, den Mächtigen der Gesellschaft oder sogar den Nationalsozialisten ein. Deswegen haben sich auch einige seiner Weggefährten von ihm abgewendet, weil sie ihn als Verräter ansahen. Auch seine Beerdigung 1946 in einer Mönchskutte auf Hiddensee, war eine seiner Selbstdarstellung.
Naturalismus und Gerhart Hauptmann im Überblick
Sendezeit | Di, 26.05.2020 | 09:05 - 10:00 Uhr |
Sendung | Bayern 2 "radioWissen" |