In der pulsierenden internationalen Metropole Seoul ist es nicht einfach für Nordkoreaner sich zurechtzufinden - schließlich kommen sie aus einem abgeschotteten Land
In der pulsierenden internationalen Metropole Seoul ist es nicht einfach für Nordkoreaner sich zurechtzufinden - schließlich kommen sie aus einem abgeschotteten Land © David Hart / freeimages.com

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Nordkoreaner in Südkorea - Zwischen Integration und Isolation

"Saeteomin" - so werden in Südkorea Flüchtlinge genannt, die aus dem Norden der Halbinsel unter Lebensgefahr zu ihren Nachbarn geflohen sind. Das Bezeichnung klingt fast wie ein Stigma. Rund 30.000 Nordkoreaner leben in Südkorea. Das Feature begleitet einige von ihnen durch ihren Alltag in Seoul.

Eine junge Südkoreanerin trifft zum ersten Mal in ihrem Leben einen Nordkoreaner. Beim Cappuccino erfährt sie, dass der junge Mann vor einigen Jahren unter Lebensgefahr nach Südkorea geflohen ist.

Die Frau ist erstaunt über den südkoreanischen Personalausweis des Mannes. Denn immerhin kommt er aus einem Staat, mit dem sich Südkorea im Kriegszustand befindet.

Etwa 30.000 Nordkoreaner leben in Südkorea. So drei Fabrikarbeiterinnen, die einen Teil ihres Gehaltes sparen, um es heimlich einmal im Jahr Verwandten im Norden zu schicken.

Ein älterer Mann sendet per Kurzwelle ein Radioprogramm in seine ehemalige Heimat. Ein Kunststudent will seine Herkunft eigentlich geheim halten, doch kann er sich künstlerisch nicht ausdrücken, wenn er seine Geschichte verschweigen muss.

Für Flüchtlinge aus Nordkorea gibt es im Süden ein eigenes Wort, das wie ein Stigma wirkt: Saeteomin. Es sind Menschen, die zwischen zwei verfeindete Systeme geraten sind. Das Feature begleitet sie auf ihrer Gratwanderung zwischen Integration und Isolation im Alltag in Seoul.

"Nordkoreaner in Südkorea" im Überblick

Nordkoreaner in Südkorea

von Johannes Nichelmann

Produktion: 2015

Sendezeit Mo, 16.05.2016 | 11:04 - 12:00 Uhr
Sendung NDR Info "Das Feature"
Radiosendung