Hörspiel
Nordwestpassage - Grenzsituationen
Im wortwörtlichen Sinn Grenzen zu überschreiten, davon erzählt Guntram Vesper. Ein Mann erinnert sich daran, als kleiner Junge mit seinen Eltern aus der Besatzungszone 1957 nach Westberlin gekommen zu sein. Und daran, wieder zurück zu müssen. Und plötzlich sind all seine Erinnerungen verschwommen.
"Nordwestpassage" entwirft topographische Bilder von Landschaften und Städten und verbindet sie mit menschlichen Schicksalen, mit Grenzsituationen.
Da sind nicht nur die heroischen Versuche, mit denen Forscher und Abenteurer den Seeweg, der den Atlantik mit dem Pazifik verbindet, zu meistern trachteten, da ist auch der Übergang des Jungen selbst, der die Geschichten dieser Helden gelesen hat, von der "alten" in die "neue Welt", von der ehemaligen "Sowjetischen Besatzungszone" nach Westberlin.
Seine Eltern haben zusammen mit ihm diesen Schritt gewagt, doch schon am Tag darauf, es ist der 14. Oktober 1957, wird überraschend die Währungsreform in der 'SBZ' angekündigt.
Um das für den Start in Westdeutschland ersparte Geld nicht zu verlieren, kehrt die Familie kurzerhand nach Leipzig zurück; der missglückte Ausreiseversuch muss später wiederholt werden. In der Erinnerung des Mannes, der dies alles nun wieder in sich wachruft, verschmelzen die verschiedenen Grenzsituationen miteinander, fragen nach der Grenzüberschreitung der eigenen Möglichkeiten. Das Hörspiel wurde mit dem Prix Italia 1987 ausgezeichnet.
"Nordwestpassage - Grenzsituationen" im Überblick
Nordwestpassage - Grenzsituationen
von Guntram Vesper
Mit Bernd Tauber, Eva Garg, Matthias Haase, Christiane Bachschmidt, Michael Tanneberger, Jutta Graeb, Norman Matt
Produktion: 1987
Sendezeit | Mi, 11.10.2017 | 22:03 - 23:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk Kultur "Hörspiel" |