Persönlichkeit mit Störung - US-Präsident Trump
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Persönlichkeitsstörung als Norm oder: Sind wir alle Narzissten?

Den Umgang mit Narzissten wollen zahlreiche Ratgeber vereinfachen, denn sie scheinen zum normalen Teil unserer Gesellschaft geworden zu sein, und das nicht erst seit dem aktuellen US-Präsidenten. Ist Narzissmus die Kehrseite des Kapitalismus?

Narzissmus ist ein psychiatrisches Krankheitsbild, eine Persönlichkeitsstörung, die sich durch fehlende Empathie, Egoismus und den Zwang, andere zu entwerten, auszeichnet. Es handelt sich um eine klassifizierte Störung, die doch mit dem Alltag verschmolzen zu sein scheint, und das nicht erst seit der Wahl des aktuellen US-Präsidenten Trump, dem Fachleute ebendiese attestierten.

Schon davor fanden sich Unmengen an Ratgebern in den Buchhandlungen und Illustrierten, die den Umgang mit narzisstischen Mitmenschen anleiten wollen, um mit dem unbequemen Gegenüber zurechtkommen zu können, meistens in Form des Chefs. Kann sich die Gesellschaft von heute also als eine der Narzissten sehen? Welchen Stellenwert hat da noch die Empathiefähigkeit?

Denn immerhin scheint es ja so, dass diese für Außenstehende unangenehme Verhaltensweise nicht nur toleriert wird, sondern auch dem Erfolg zuträglich ist. Die krankhafte Selbsterhöhung und Egomanie in der Selbstdarstellung führen die Betroffenen zu Führungspositionen, siehe Trump und co. 

Ist Narzissmus die direkte Folge aus einer kapitalistischen, individualisierten Gesellschaft, die Selbstvermarktung als Kernkompetenz vermittelt, die auch für Gesunde erstrebenswert sein sollte?

"Persönlichkeitsstörung als Norm oder: Sind wir alle Narzissten?" im Überblick

Persönlichkeitsstörung als Norm oder: Sind wir alle Narzissten?

von Kai Adler

Sendezeit Di, 13.11.2018 | 19:30 - 20:00 Uhr
Sendung Deutschlandfunk Kultur "Zeitfragen Feature - Wirtschaft und Umwelt"
Radiosendung