Feature
Quilombos: Brasiliens einstige Sklavendörfer
Im kolonialisierten Brasilien wurden Millionen Afrikaner_innen zur Sklaverei eingeschleppt. Viele flohen in die Regenwälder oder an die Ränder der Stadt. Dort gründeten sie Quilombos. Das waren Dörfer, die zur Verteidigung aufgebaut wurden. Heute sind sie ein Symbol des Widerstands.
Der Portugiese Pedro Alvares Cabral landete 1500 an der Nordküste in Brasilien und ebnete den Weg zur Kolonialisierung. Millionen Menschen wurden aus Afrika gestohlen, um auf großen Zuckerrohr-Plantagen zu schuften. Über drei Jahrhunderte, von Anfang der Kolonialzeit bis zur Kaiserherrschaft ging dieses Elend in Brasilien weiter.
Auch heute werden die Nachfahren der Sklav_innen vom Wirtschaftsinteresse ausgebeutet. Gleichzeitig haben sie mit Rassismus und Diskriminierung zu kämpfen. Die Gesellschaft verbindet weiß immer noch mit Intelligenz und Bildung und schwarz immer noch mit primitivem Aberglauben und Minderwertigkeit. Immer noch liegt die Macht bei den weißen Kolonisatoren.
Trotz und gerade wegen all diesen Schwierigkeiten bewahren die Quilombolas ihre Kultur und Tradition. Sie bildeten ihre eigene Küche, eine naturschonende Landwirtschaft, eine eigene Religion und erfanden die Jongo-Rhythmen, den Vorläufer der Samba.
"Quilombos: Brasiliens einstige Sklavendörfer" im Überblick
Quilombos: Brasiliens einstige Sklavendörfer
von Karl-Ludolf Hübener
Mit Uta Reitz
Produktion: 2017
Sendezeit | So, 18.10.2020 | 20:05 - 21:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk "Freistil" |