Der Holocaust wird durch die kalte Betrachtung eines Kindes dargestellt.
Der Holocaust wird durch die kalte Betrachtung eines Kindes dargestellt. © Esther Stosch / PIXELIO

Hörspiel

Roman eines Schicksallosen

In dieser Sendung erzählt Imre Kertész die Geschichte eines Jungen aus Budapest, welcher 1944 aus einem Autobus geholt und nach Auschwitz verschleppt wurde. Diese Geschichte ist auch die des Autors. Wodurch wird diese Beschreibung von Kertész so außergewöhnlich?

Der Holocaust wird aufgezeigt aus der Perspektive eines erstaunten Kindes, welches alle schrecklichen Details im Konzentrationslager aufnimmt und dabei weder bewertet noch rebelliert. Beabsichtigt war dabei die Diskrepanz zwischen dem Inhalt des Berichts und dem Ton.

Mehr als 12 Jahre arbeitete Kartész an diesem ersten Teil einer Trilogie. Er beabsichtigt, die Moral des Publikums durch die scheinbar unmoralischen kalten Zeilen zu verletzen. Dass der Ich-Erzähler nicht empört ist, sondern alles klaglos hinnimmt, soll empören.

"Roman eines Schicksallosen" im Überblick

Roman eines Schicksallosen

von Imre Kertész

Mit Jens Harzer, Rudolf Wessely

Produktion: 2000

Sendezeit Sa, 08.05.2021 | 20:05 - 22:00 Uhr
Sendung Deutschlandfunk "Hörspiel"
Radiosendung