90er JahreJazzSoundtracks
Rückkehr ins Licht - Der Singer/Songwriter Gisbert zu Knyphausen
Gisbert zu Knyphausen steht für unglaublich berührende Lieder, die aus der Dunkelheit der Melancholie zu leuchten scheinen. Und das ganz ohne Kitsch. Ein Porträt von Bernd Gürtler.
Schwere Rückschläge musste Gisbert zu Knyphausen einstecken, die seine ohnehin schon bedrückende Musik noch eine Nuance schwärzer färbten. Seit dem Tod seines engen Freunds und Kollegen Nils Koppruch war es still um den Liedermacher geworden. Mit einer tiefst berührenden Single meldete er sich 2017 wieder zurück - inspiriert und genährt von einer Reise in den Teheran.
Das aktuelle Album scheint getragen von Hoffnung, die poetisch-klugen Texte tun ihr Übriges, ohne jemals in den Kitsch abzurutschen. Es bleiben Kanten in den einfühlsamen Passagen, die Akkorde klingen wohlig und trotzdem fordernd. Traurigkeit sei der Motor seiner Songs, sagt er, und doch hört man Lebensmut raus, ganz anders als in dem Album davor "Hurra! Hurra! So nicht", bei dem nicht nur der Titel wie ein Schlag ins Gesicht wirkt.
Aus der Depression heraus half ihm übrigens auch die Musik, obwohl er ein Jahr lang nach dem Tod seines Bandkollegen Koppruchs kein Instrument in die Hand nehmen konnte. Olli Schulz engagierte ihn als Bassist seiner Band für eine Tour. Als diese vorbei war, konnte Knyphausen endlich wieder selbst schreiben. Gut für ihn - und seine Fans.
Rückkehr ins Licht - Der Singer/Songwriter Gisbert zu Knyphausen im Überblick
Sendezeit | So, 20.01.2019 | 20:00 - 21:00 Uhr |
Sendung | SWR Kultur "Musikpassagen" |