Scoop - Die große Meldung

Sensationslust und falsche Journalisten: Das ist der Stoff, aus dem die Satire des Autors Evelyn Waugh "Scoob - die große Meldung" aus dem Jahr 1938 ist. Der Botanikspezialist William Botte wird darin mit einem Journalisten namens Botte verwechselt - und findet sich erschreckend leicht zurecht.

Hier wird der sogenannte Sensationsournalismus karikiert: Eigentlich ist William Botte Spezialist für Botanik. Doch dann wird er in einer dringenden Angelegenheit nach London geordert. Der Grund: Eine Krise im fiktiven Ismahelia.

Der Premierminister hält ihn für einen Journalisten, weil Botte den selben Nachnamen wie der Journalisten hat - es ist also eine Verwechslung. Dem Politiker fällt das auch dann nicht auf, als er alle Publikationen des vermeintlichen Journalisten persönlich liest. Er findet, dass nur Botte der englischen Leserschaft die Krise im noch friedlichen England der 1930er Jahre genau erklären kann.

Und trotzdem fällt die Verwechslung nicht auf, denn: Botte schafft es, dass er bar jeder Erfahrung gleich eine ganze Fülle an Sensationsmeldungen liefert, wie sie normalerweise nur von einem erfahrenen und qualifizierten Kriegsreporter erwartet wird.

Autor Waugh schrieb die Vorlage des Hörspiels 1938 nach den Eindrücken, die er sellbst als Journalist gesammelt hatte. Er schrieb für die Daily Mail unter anderem über Mussolinis Invasion aus Äthiopien berichtete. Sein Roman "Scoop" landete an Platz 54. der von der Wochenzeitung "The Observer" 2003 veröffentlichen Liste der 100 "greatest novels of all time".

Zum Autor

Evelyn Waugh (1903-66), britischer Schriftsteller. Publikationen u.a. Saat und Sturm (1936, Auszeichnung mit dem Hawthornden-Preis), Wiedersehen in Brideshead (1945), Tod in Hollywood (1948), A Little Learning (1964). Hörspieladaptionen u.a. Das Publikum will Shakespeare (1953), Gilbert Pinfolds gesammelte Hörspiele (SDR 1987), Mehr Flaggen hissen (SDR 1990).