Eine junge Literatin revolutioniert die Literatur und geht gegen den Patriarchat an
Eine junge Literatin revolutioniert die Literatur und geht gegen den Patriarchat an © Clara Diercks / PIXELIO

Hörspiel

"Sehr sehr unviktorianisch."

"Sehr sehr unviktorianisch." sagte einst der Partner von Virginia Woolf über ihre literarischen Veröffentlichungen. In der gleichnamigen Sendung geht es um eine junge Frau, die die Literatur ihrer Zeit revolutionierte und gegen das patriarchale System kämpfte.

Virginia Woolfs erster Roman "The Voyage Out (Die Fahrt hinaus)" von 1915 setzte ein deutliches Zeichen, da sie in ihrem Werk keine Rücksicht auf die bisherigen Traditionen in der Literatur nahm. Daraufhin folgte auch der berühmte Satz von Woolfs Freund, Lytton Strachey, der ebenfalls Schriftsteller ist.

Doch Virginia Woolf war nicht nur Schriftstellerin, sondern tat sich auch als Essayistin, Biografin und Verlegerin hervor. Außerdem war sie Literaturkritikerin.

1882 kam Woolf auf die Welt. Ihre Mutter war eine viktorianische Dame, die nichts von Schule, Universität, Arbeit und Wahlrecht für Frauen hielt. Woolfs Vater war ein geschätzter Intellektueller. Mit ihrer Literatur versuchte sich Virginia Woolf von den Fängen ihrer Mutter und ihren Ansichten zu lösen.

Ihre Karriere startete sie mit dem Schreiben von Rezensionen über Werke der Literatur und arbeitete sich über Werke der Prosa zu Essays hoch. Sie wollte das Genre des Romans und das der Biografie reformieren. Bewusst distanzierte sie sich von einer klaren Struktur in der Handlung detaillierter Beschreibung von Personen und einer allwissenden Stimme, die die Geschichte erzählt. Woolf konzentriert sich auf die Gefühle ihrer Charaktere und beschreibt Alltägliches ihrer Figuren.

"In wunderschön komponierter rhythmischer Sprache, in poetischen Bildern und Metaphern, mit Witz, Ironie und mit Wut auf den Militarismus und den Krieg, das patriarchale System und die Unterdrückung von Frauen."

Innerhalb von neun Jahren (1922-1931) publizierte Woolf fünf Werke: Jacob’s Room (Jakobs Zimmer), The Waves (Die Wellen), Mrs. Dalloway, eine erfundene Biografie von Orlando und To the Lighthouse (Zum Leuchtturm). Des Weiteren veröffentlichte sie Essays wie das sehr bekannte Schriftstück A Room of One’s Own (Ein Zimmer für sich allein). All diese Werke machten sie zu der wichtigsten Autorin des modernen Zeitalters in England.

Als sie noch jung war, musste sie durchleben, wie ihre Halbbrüder sie sexuell missbrauchten und einige ihrer engsten Angehörigen aus ihrer Familie starben. Unter diesen Traumata musste sie ihr ganzes Leben lang leiden, bis sie am 28. März 1941 Suizid beging, weil sie Angst hatte durchzudrehen.

""Sehr sehr unviktorianisch."" im Überblick

"Sehr sehr unviktorianisch."

von Mira Alexandra Schnoor

Mit Katja Bürkle, Beate Himmelstoß, Florian Fischer, Johannes Hitzelberger

Produktion: 2013

Sendezeit Sa, 18.12.2021 | 15:05 - 17:00 Uhr
Sendung Bayern 2 "Hörspiel"
Radiosendung