MDR KULTUR-Logo
© MDR KULTUR

LiteraturLesung

Sie kam aus Mariupol | Teil 20 von 20

Teil 20/20 | "Wenn du gesehen hättest, was ich gesehen habe." Natascha Wodins Mutter sagte diesen Satz immer wieder und nahm doch, was sie meinte, mit ins Grab. Da war die Tochter zehn und wusste nicht viel mehr, als dass sie zu einer Art Menschenunrat gehörte, zu irgendeinem Kehricht, der vom Krieg übriggeblieben war.

Jetzt anhören
  • im Online-Player
  • im phonostar-Player
  • Was ist das?
    Radio hören mit phonostar Help layer phonostarplayer Um Radio anzuhören, stehen dir bei phonostar zwei Möglichkeiten zur Verfügung: Entweder hörst du mit dem Online-Player direkt in deinem Browser, oder du nutzt den phonostar-Player. Der phonostar-Player ist eine kostenlose Software für PC und Mac, mit der du Radio unabhängig von deinem Browser finden, hören und sogar aufnehmen kannst. ›››› phonostar-Player gratis herunterladen X

Wieso lebten sie in einem der Lager für "Displaced Persons", woher kam die Mutter, und was hatte sie erlebt? Erst Jahrzehnte später öffnet sich die Blackbox ihrer Herkunft, erst ein bisschen, dann immer mehr.

Lakonisch, klar nüchtern und vollkommen unpathetisch führt Natascha Wodin den Leser durch die Verästelungen ihrer Familienforschung. Natascha Wodin, im Dezember 1945 im Fürth geboren, ist die Tochter einer Ukrainerin aus der Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer, die gemeinsam mit ihrem russischen Mann 1943 als Zwangsarbeiterin nach Deutschland verschleppt wurde und dort 1956, mit 36 Jahren, Selbstmord beginn, als die Tochter zehn Jahre alt war.

Wodin wuchs in Lagern für Displaced Persons" auf, absolvierte später eine Sprachenschule und arbeitete zuerst als Dolmetscherin und dann als Literatur-Übersetzerin aus dem Russischen. "Sie kam aus Mariupol" wurde mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2017 ausgezeichnet.

"Sie kam aus Mariupol" im Überblick

Sie kam aus Mariupol

von Natascha Wodin

Sendezeit Fr, 22.09.2017 | 09:00 - 09:40 Uhr
Sendung MDR KULTUR "Lesezeit"
Radiosendung