Die Erinnerung und das Vergessen einer Wittwe
Die Erinnerung und das Vergessen einer Wittwe © Susanne Richter / PIXELIO

Hörspiel

Sommertag nach Jon Fosse

Das Hörspiel behandelt das Erinnern und Vergessen der Menschen. An einem einsamen Haus am Fjord zieht es einen jungen Ehemann ständig aufs Meer. Auch bei Regen und Sturm. Seine Frau, die mittlerweile schon in die Jahre gekommen ist, durchlebt diesen Tag immer wieder.

An einem Sommertag am Fjord eines Hauses erinnert sich eine Frau an den letzten Tag, wo sie ihren Mann zum letzten Mal ans Meer gehen sah. Damals regnete es und ihre Freundin war zu Besuch. Beide warteten auf den Anruf der Suchmannschaft, die dann anriefen und ihnen mitteilte, dass sie sein Holzboot gefunden haben. Seitdem erlebt die alte Dame diesen Tag aufs Neue, wo ihr Mann unbedingt bei diesem stürmisch-verregneten Wetter auf den Fjord hinausfahren wollte. Und nun schaut sie jeden Tag aus dem Fenster, in der Hoffnung, dass er eines Tages wieder vor ihr stehen würde.

Während sie nach ihm Ausschau hält, sucht sie gleichzeitig nach Antworten auf ihre Fragen. Denn beide haben sich für dieses zurückgezogene Leben weitab von der Stadt entschieden. Aber ihr Mann ist im Laufe der Zeit immer öfters und länger auf dem Meer fortgeblieben.

Die alte Frau schwelgt in ihren Erinnerungen und beobachtet sich selbst als junge Frau neben dem Fenster stehend. Dabei vermischen sich Gegenwart und Vergangenheit. Doch ihr Verlust bleibt unaufgeklärt.

"Sommertag nach Jon Fosse" im Überblick

Sommertag nach Jon Fosse

von Ulrike Brinkmann

Mit Monica Bleibtreu, Marina Galic, Lieselotte Rau, Katja Tippelt, Falk Rockstroh, Max Giermann

Produktion: 2001

Sendezeit So, 25.10.2020 | 18:30 - 20:00 Uhr
Sendung Deutschlandfunk Kultur "Hörspiel"
Radiosendung