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Sprungbrett: Ruhestand - Und was nun?
Oft wird er herbeigesehnt, der Ruhestand, doch wenn es dann so weit ist, folgt nach dem letzten Glas zum Abschied oft die Ernüchterung. Man wird nicht mehr gebraucht, hat keine Aufgabe und mit einem Mal ein "Unwertgefühl".
Der Autor dieses Features saß nach 40 Berufsjahren als Radioredakteur plötzlich zu Hause und dachte: Und was kommt jetzt?
Das Zauberwort hieß: "Senior Expert Service", ein Name, der für ihn zuerst wie eine Verschwörung klang, wie ein Geheimbund graumelierter Rentner. Gefördert von Industrie- und Handelskammer und zwei Bundesministerien hat der "SES" in den vergangenen Jahren 12.000 Rentner in die Welt geschickt und auch für den Autor fand sich für drei Monate eine Lehrer-Stelle an einem College in Phnom Penh/Kambodscha.
Doch es muss nicht immer die Ferne sein. Das "jüngste Kind" des SES wurde in Magdeburg gegründet. Dort unterstützen Senioren in dem Projekt "Vera" Jugendliche während der Berufsausbildung. Die Bandbreite der Helfer reicht von der Krankenschwester bis zum Chefarzt, vom Meister bis zum Geschäftsführer. Ziel ist es, die Jugendlichen, die zuvor oft Probleme hatten, erfolgreich zu einem Abschluss zu führen.
Inzwischen gibt es bundesweit über 10.000 Anfragen für diese "rettenden Engel". Und so werden in Zukunft noch viele Ruheständler, die sich noch nicht zur Ruhe setzen wollen, das Gefühl haben, gebraucht zu werden.
"Sprungbrett: Ruhestand - Und was nun?" im Überblick
Sprungbrett: Ruhestand - Und was nun?
von Wolfgang Bauernfeind
Produktion: 2017
Sendezeit | Sa, 27.05.2017 | 09:00 - 09:35 Uhr |
Sendung | MDR KULTUR "Feature" |