"The (Not So) Quiet One" - George Harrison zum 75. Geburtstag

Lange zeit wurde er als der "stille Gitarrist" angesehen, der Glück gehabt hätte, überhaupt dabei zu sein. Beatle Goerge war "The Quiet One". Dieses Jahr wäre der spirituelle Gitarrist George Harrison 75 geworden.

Von den Fans wurde George Harrison gerne als "der stille Beatle", "The Quiet One" bezeichnet, denn ihm war der Rummel um seine Band auf Lebzeit viel zu viel. Er hielt sich lieber im Hintergrund, blieb der Introvertierte der Truppe. Doch in ihm steckte eine ganz besondere Kraft.

Harrison entwickelte sich über die Jahre hinweg zu einem markanten Songwriter mit eigener Handschrift, was viele dann überraschte. Über zwanzig Beatles-Titel entstammen seiner Feder, darunter das bis heute viel gespielte "Here Comes The Sun". Vor allem in den Songs „Norwegian Wood“ und "The Inner Light" kommen Harrisons intensive lebenslange Hinwendung zur östlichen Philosophie und Religion zur Geltung, inspiriert von den Klängen Indiens.

George Harrison entwickelte sich zu einem vielschichtigen Charakter, war nach der Auflösung solo erfolgreich und trat u.a. mit Bob Dylan und Tom Petty wieder in der Formation der "Traveling Wilburys“ auf. Vielleicht auch deswegen wehrte er sich bis zuletzt immer am meisten vor einer Wiedervereinigung mit der Band.

Wieder der Stille starb er hinter den Mauern seines schlossähnlichen Landsitzes "Friar Park" an seinem mehrjährigen Kehlkopfkrebsleiden, nachdem er 1999 zusätzlich von einem psychisch Kranken ebendort angegriffen worden war.

"Behind The Locked Door" heißt daher eine bemerkenswerte Biographie von George Harrison. Der britische Autor Graeme Thompson dringt darin mit viel Respekt und Neugier - sowie der Hilfe einiger enger Eingeweihte - in die bis dato verschlossenen Bereiche des späteren Lebens von George Harrison vor. Einem bemerkenswerten Künstler und einem sensiblen Mann nicht ohne Widersprüche.