The Wanton Bishops

The Wanton Bishops aus Beirut machen handfesten Blues'n'Roots, der genauso gut den Südstaaten hätte entstammen können. Auch die Textthemen sind universell. Das trägt viel bei zur internationalen Popularität der Band.

Produziert und aufgenommen in Beirut, Libanon" –  ein Label, das fast schon Alleinstellungsmerkmal ist auf international gehandelten Alben. Zudem, wenn es sich um eine Platte mit Blues'n'Roots-Stoff handelt.

"The Wanton Bishops" haben es aber geschafft, aus Beirut auf die internationalen Bühnen. Nader Mansour, Eddy Ghossein und Band haben schon zahllose gesehen, denn seit der Veröffentlichtung ihres Debüt-Albums 2012, das auf verschiedenen Kanälen herumging, werden sie laufend für internationale Engagements angefragt. Dass ihre Texte Englisch sind, spielt ihnen dabei wohl auch zu.

Ihr Sound zeichnet ein Flair aus, der aus den Südstaaten der USA stammen könnte, als hätte ihre Biographie sie in Chicago malochen lassen und nicht die Folgen des libanesischen Bürgerkriegs. Sänger, Gitarrist und Mundharmonika-Maniac Nader Mansour ist Mitte 30, geboren und aufgewachsen in Beirut. Die zerrütteten Kriegsbilder überschatten seine Jugend. Nach dem Schulabschluss zog Mansour dewegen nach Paris – zum Studium der Finanzwissenschaften.

Das alleine erfüllte ihn aber noch nicht, deswegen schrieb er sich noch für ein Musikstudium ein. Als er nach Beirut zurückkehrte, suchte er sich eine Band nach seinem Gusto zusammen. Sie musste das lieben, was er liebte: Blues, rauher Indierock, Psychedelic-Sounds. Sein Gitarristen-Freund Eddy Ghossein hatte inzwischen ein Wirtschaftsstudium absolviert.

Ihr gemeinsamer Sound, so sagen sie, ist "Blues induced Rock'n'Rolldown an ethnic-electronic highway". In den Songs geht es beherzt um die klassischen Themen in Rock und Blues: Liebe, Geld, Einsamkeit. Um Sehnsucht und Verlagen. Das ist in Beirut nicht anders als in Chicago. Oder in Bremen .