Der Tote an der Orgel
Der Tote an der Orgel © Elizabeth Dorsett / freeimages.com

Klassik-Feature

Tod an der Orgel - 150 Jahre Louis Vierne

Am 2. Juni 1937 hing noch ein Fuß von Louis Vierne am Orgelpedal, als er verstarb. Er hatte diese Orgel Cavaillé-Coll-Instrument in der Pariser Notre-Dame-Kirche etwa 37. Jahre begleitet und kannte jeden Klang und jede Orgelpfeife.

Der französische Organist Louis Vierne beherrschte seine Orgel in Perfektion, sowohl technisch als auch hochvirtuos. Mit dem Orgelklang hat Louis Vierne anspruchsvolle, düster-chromatische Werke komponiert, die noch heute zur Ausbildung am Pfeifeninstrument gehören. Seine Werke waren fantasievoll, aber auch ernsthaft schwermütig im Tonfall.

Ab dem Jahre 1906 erlitt der Organist eine Katastrophe nach der anderen: Beinbruch, Typhus, Trennung, Tod des Sohnes und Tod seines Bruders durch eine Granate. Und seit 1916 ließ er sich im Sanatorium wegen seines Augenleidens behandeln. Sein ganzes Vermögen wurde für die Behandlung aufgewendet. Den Grauen Starr hat Vierne seit seiner Geburt am 8. Oktober 1870.

Nach 150. Jahren erinnern wir uns noch an sein Leben und Schaffen durch Künstler wie Olivier Latry, dem jetzigen Titularorganisten von Notre-Dame. Er wird in der Sendung zu Wort kommen.

"Tod an der Orgel - 150 Jahre Louis Vierne" im Überblick

Tod an der Orgel - 150 Jahre Louis Vierne

von Maria Gnann

Sendezeit Di, 27.10.2020 | 22:05 - 22:50 Uhr
Sendung Deutschlandfunk "Musikszene"
Radiosendung