Kultur & Literatur
Ungleichheit und Ideologie
Wird im Kapitalismus die Ungleichheit weniger oder steigt sie? Kann er allen Menschen zu Gute kommen oder nur einigen wenigen? Wie wird die Ungleichheit in unserer Gesellschaft gerechtfertigt? Der Wirtschaftswissenschaftler Thomas Piketty erforscht diese Fragen seit über 20 Jahren.
Der Franzose wird auch als "Rockstar der Wirtschaftswissenschaft" bezeichnet. 2014 untersuchte er auf 800 Seiten in seinem Buch "Das Kapital des 21. Jahrhunderts" die systemimmanente Verschärfung der Ungleichheit im Kapitalismus.
Das eindeutig an Karl Marx Hauptwerk anlehnende Buch betrachtete Daten aus 27 Ländern über einen Zeitraum von bis zu drei Jahrhunderten. Von der bürgerlichen Ökonomie für selbstverständlich gehaltene Annahmen, wie dass Steuersenkung das Wirtschaftswachstum ankurbeln würde, nahm Piketty darin auseinander.
2020 folgte sein 1.300 Seiten langes "Kapital und Ideologie". Mit einer noch deutlich umfangreicheren Datensammlung stellte er die ökonomische, soziale und politische Geschichte der Klassenunterschiede von der Sklavengesellschaft, dem Feudalismus und dem Kapitalismus dar.
Durch seine weite Datenanalyse kommt er auf Diskussionen und Lösungsvorschläge, die für uns alle von grundlegender Bedeutung sind.
Ungleichheit und Ideologie im Überblick
Sendezeit | So, 21.03.2021 | 09:30 - 10:00 Uhr |
Sendung | Deutschlandfunk "Essay und Diskurs" |