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Unternehmen Stadt - Kommunale Aufgaben in privaten Händen
Städte sollten für die Bewohner da sein - oder die Investoren? Viele deutsche Städte orientieren sich am amerikanischen Modell der Partnerschaften mit Grundeigentümern. Wie verändert das unsere Quartiere?
Money makes the world go round - und auch unsere Städte. Doch da es wie fast überall auch im Bausektor an Geldern mangelt, gehen Städte und Bezirksmanagements immer öfter Partnerschaften mit privaten Eigentümern ein, ganz nach dem Vorbild der USA, die ihr Gemeinwesen wie ein Unternehmen führen. Dies nennt man "Business Improvement District".
In NRW nennt man sie Immobilien- und Standortgemeinschaften, und in diesen führen Grundeigentümer eigene Maßnahmen zur Quartiersaufwertung aus, wie in Solingen oder Remscheid. Diese sind klar begrenzt, aber wirksam und notwendig, sie ihre Immobilien vor dem Werteverfall durch Leerstand entgegentreten wollen. Oder sie investieren gemeinsam in die Innenstädte, um sie wiederzubeleben, wofür eigentlich die Kommunen zuständig sind - die dafür aber kein Geld übrig haben.
Städte, denen es nicht an Bewohnern mangelt, kann es trotzdem passieren, dass sie in Sachen Quartiersmanagement mit Privaten zusammenarbeiten wollen. In Hamburg beschäftigt deswegen die Anwohner die Frage, wem die Stadt eigentlich gehört, in der sie wohnen, wenn so viel (teil-)privatisiert ist. An der Reeperbahn setzt man aber vor allem ein städtisches Marketingkonzept um: Touristen ködern, um den Umsatz der Klubs zu steigern.
"Unternehmen Stadt - Kommunale Aufgaben in privaten Händen" im Überblick
Unternehmen Stadt - Kommunale Aufgaben in privaten Händen
von Egon Koch
Produktion: 2018
Sendezeit | So, 04.11.2018 | 13:04 - 14:00 Uhr |
Sendung | WDR 5 "Dok 5 - Das Feature" |