Warum handeln wir nicht rational, wenn es ums Geld geht?
Warum handeln wir nicht rational, wenn es ums Geld geht? © mompes / freeimages.com

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(Un)vernunft in der Wirtschaft

Lange Zeit glaubten Ökonomen an den "Homo oeconomicus". Menschen würden, wenn sie zum Beispiel einen Gebrauchtwagen kaufen oder einen Konzern leiten, bei allen wirtschaftlichen Fragen immer das absolut Vernünftigste auswählen, was ihnen am meisten nützt. Was für ein Schwachsinn.

Schon vor fünf Jahrzehnten führten Daniel Kahneman und Amos Tversky psychologische Experimente durch, welche die Theorie widerlegten. Zu oft sind wir zu abgelenkt bei unseren Entscheidungen über Geld, oder wir sehen die Sachverhalte verzerrt. Menschen folgen generell zu einfachen Erklärungen.

2004 erhielt Kahneman für seine Erkenntnisse den Wirtschaftsnobelpreis. Schon 1994 bekam ihn der Mathematiker und Volkswirt Reinhard Selten für seine Forschung über die eingeschränkte Rationalität. Damit ist er bisher der einzige Deutsche, der den Preis gewann.

Seitdem wird im Gebiet der Verhaltensökonomik die Vernunft in der Wirtschaft weitererforscht. Dazu gehört beispielsweise der US-amerikanische Preisträger von 2017, Richard Thaler. Zusammen mit dem Juristen Cass Sunstein entwickelte er das "Nudging", wobei Regierungen ihre Bürger "Anstupsen", damit sich diese wunschgemäß verhalten.

Die neue Generation der Forscher, wie zum Beispiel der Deutsche Mark Kirstein, suchen nach komplett neuen Ansätzen. Wie schalten Menschen in Geld- und Wirtschaftsfragen ihre Vernunft an oder ab?

"(Un)vernunft in der Wirtschaft" im Überblick

(Un)vernunft in der Wirtschaft

von Wolfgang Streitboerger

Sendezeit Di, 23.02.2021 | 19:30 - 20:00 Uhr
Sendung Deutschlandfunk Kultur "Zeitfragen Feature - Wirtschaft und Umwelt"
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